Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 498
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0506
498 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1881,)

tionen dieser Art könnten berichtet werden, aber diese eine
genüge.

Als sie gefragt wurde, ob sie eine Materialisation
bilden könne, sagte sie, dass es eine Wahrheit sei, obgleich
sie selbst eine solche niemals versucht habe, weil sie nicht
wüsste, wie; aber sie würde es schon noch lernen, sobald sich
eine günstige Gelegenheit dafür fände.

Während ihres Aufenthaltes bei Mr. Roff verbesserte
sich ihr körperlicher Zustand beständig unter der Sorgfalt
und Behandlung ihrer vermeintlichen Eltern und mit dem
ßath und der Hülfe ihres Arztes. Sie war stets gehorsam
gegen die Oberleitung und Anordnungen der Familie gleich,
einem gewissenhaften und verständigen Kinde, hielt sich
immer in Gesellschaft eines Familiengliedes, wenn sie nicht
bloss in die nächste Nachbarschaft quer über die Strasse
ging* Sie wurde oft eingeladen und ging mit Mrs. Roff zum
Besuche der ersten Familien der Stadt, welche sich bald
überzeugten, dass das Mädchen nicht wahnsinnig, sondern
ein hübsches, wohlgesittetes Kind war.

Die Art und Weise, in der sie sich eine beträchtliche
Zeit verhielt, nachdem sie in Mr. Roffs Familie gekommen
war, erschien Vielen höchst sonderbar. Als sie sich bei
einer Gelegenheit an den Theetisch niedergesetzt hatte, fragte
Mrs. Roff sie: —

„Nun, Mary, womit kann ich Dir dienen?"

Sie antwortete: — „O, mit nichts: ich danke Dir, Mama.
Ich will nach meinem Thee in den Himmel gehen."

Die That folgte dem Worte, sie ging in einen ruhigen
Trance-Zustand oder in den Himmel ein, wie sie es nannte,
und verblieb darin, bis die Familie gegessen hatte, worauf
sie in ihren normalen Zustand zurückkehrte. Als sie wiederum
gefragt wurde, sagte sie, sie wäre zum Thee gewesen, und
hierauf stellte man ihr die neue Frage: —

„Mary, was hast Du denn dort gegessen, und wie konntest
Du essen i"

Ihre Antwort lautete: — „0 Mama, wenn ich es Dir auch
sagen wollte, Du würdest es doch nicht verstehen."

Und so ass sie eine Zeit lang nur auf diesem Wege,
und nahm ausnahmsweise gelegentlich nur ein klein wenig
Nahrung zu sich, um ihre deshalb besorgte Familie zu beruhigen
. Als ihr System wieder in bessere Verfassung kam,
ass sie von selbst mehr, und viele Wochen lang gegen den
Schluss ihres Zustandes ass, trank und schlief sie wie eine
gesunde Person.

Als die Zeit heran nahte, dass Lurancy ihren Eltern
und ihrer Heimath wiedergegeben werden sollte, schien


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0506