Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 501
(PDF, 157 MB)
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A.W. S.: Dr. Breitenbach belehrt Amerika über Hypnotismus. 501

es unterlassen konnten, das Mittel genauer zu untersuchen,
durch welches jene Heilungen bewirkt wurden, um es zum
Segen der leidenden Menschheit in Anwendung zu bringen?
Doch es kommt noch besser. Dr. Breitenbach schreibt weiter:
— „Der wissenschaftliche Arzt hypnotisirt nicht, weil er
während seines ein- bis fünfjährigen akademischen Studiums
nichts über den Hypnotismus gelernt hat und fürchtet, für
einen Quacksalber gehalten zu werden, wenn er so wie der
Wunderdoctor verfährt, sei es auch nur in einem Falle." —
Wir sind dem Autor für dieses Geständniss dankbar.*)
Also Furcht vor der öffentlichen Meinung, vor dem Fluch
der Lächerlichkeit hält unsere Aerzte ab, bessere Heilmittel
als die bisher angewandten zu suchen? Nun, wenn dem so
ist, dann kann man es auch keinem Laien verdenken, wenn
er selbst diese besseren Mittel sucht und nicht erst darauf
wartet, bis sie ihm von den geschulten Ärzten zu spät empfohlen
werden.

Hätte nicht der Laie Hansen vor der Oeffentlichkeit
seine von den Naturforschern und Aerzten bezweifelten and
verdächtigten Experimente ausgeführt, so würden ohne Zweifel
die früheren heilmagnetischen Erscheinungen, ja selbst
die Zfraufschen Erfolge noch länger in Vergessenheit geblieben
und der sogenannte Hypnotismus überhaupt kein
Gegenstand der Forschung für unsere Physiologen geworden
sein. Wenn also in diesem Falle ein Laie erst der Wissenschaft
den nöthigen Anstoss geben musste, um sie zu veranlassen
, Versäumtes nachzuholen, so sollten sich die Herren
vom Katheder auch nicht darüber wundern, wenn sich die
Laien bezüglich der durch Hansen hervorgerufenen Erscheinungen
ihre eigene Ansicht zu bilden erlauben und
nicht etwa die durch notorische Furcht vor dem Urtheil
der Welt beeinflussten Erklärungen dieser Herren abwarten.

Die meisten Naturforscher und Aerzte leugnen heute
noch das Vorhandensein eines magnetischen Fluidums
bei Männern wie Hansen und nehmen an, dass hypnotische
Zustände ausschliesslich durch eine einseitige und anhaltende
Concentration der Aufmerksamkeit herbeigeführt werden;
ja, sie verhöhnen alle Diejenigen, welche durch ihre Experimente
nicht nur zu einer Gewissheit über die Existenz
eines magnetischen Fluidums im Menschen gelangt sind,
sondern durch diese wiedei eine Erklärung für die immer
grossartiger und zahlreicher auftretenden mediumistischen
Erscheinungen der Gegenwart gefunden zu haben glauben.

*) Wir glauben, er hat es dem Herrn Prof. Preyer in Jena ein
fach nachgeschrieben. — Die Red.


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