Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 503
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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L, Hellenbach: Die vermeintliche Rüokkehr der Toäten. 503

indirecten Wabrnehm barkeit für uns. Diese Erklärung
stimmt mit den Gesichten der Seher insoweit überein, als
diese von dunklen und lichten Gestalten sprechen, und darnach
den moralischen Werth oder Unwerth abschätzen.
In Uebereinstimmung damit stünde auch die Ansicht der
Spiritisten, dass alle materiell wirkenden Geister tieferer
Ordnung seien.*)

Est ist deshalb nicht überraschend, dass gerade diese
zwei Ausnahmen leichter in Contact kommen, nämlich die
unvollkommenen menschlichen Organisationen, die Medien,

*) Gegen diese nicht absolut nothwendige Ansicht der Spiritisten
haben wir bereits schon mehrfach unsere wohlgegründeten Bedenken
ausgesprochen und wiederholen sie hier, ohne dadurch die
eigentliche Meinung des Herrn Baron von Heilenbach in seiner obigen
Beweisführung schwächen zu wollen. Wäre obige Ansicht eine volle
Wahrheit, so wären mit einem Ruck alle physikalischen Geister-
Manifestationen, als von Geistern tieferer Ordnung — die alten Kirchen
nennen sie am liebsten gleich Dämonen und Teufel! — herrührend,
so gut wie über Bord geworfen. Die romanischen Spiritisten haben
eben diese, wie noch viele andere Lehren ähnlicher Art über Engel
und Geister aus uralten dogmatischen Kirchen-Reminiscenzen geschöpft
, und Kardec hat sie nur in eine neue Art von System gebracht
. Es ist und bleibt freilich bequemer, mit collectiven Geisteroffenbarungen
durch Schreibmediumschaft oder Trance sich zu befassen
und solche beliebig zu klassificiren und zu systematisiren, als sich
dem äusserst mühsamen Studium und der Ergründung der wahren
Ursachen physikalischer Phänomene hinzugeben, welche so viele
neue Räthsel zur Lösung stellen und in ihrer Verwickelung gewissen
naiven Leuten, welche lieber moralisiren und über fertige Vorbegriffe
philosophisiren, wahrhaft dämonisch in die Quere kommen. Sie vermeinen
sich deshalb über alles das schon längst hinaus! Die exacte
experimentelle Methode, wie die wahre Wissenschaft sie anwendet,
ist ihnen zu langweilig! Freilich gehört eine vorherige tüchtige physikalische
Schulung und ein gründliches Bewandertsein in den Naturwissenschaften
und in der Philosophie dazu, welches den meisten der
Herren Gegner der experimentellen physikalischen Richtung- fehlt.
Zwar berufen sie sieb auf Allan Kardec, welcher die experimentelle
Methode in seinem Buche: „La Genese44 selbst empfiehlt, aber gerade
durch seine Beispiele beweist, dass er sie nicht exaet versteht. Er
nimmt alle Geisteraussagen gläubig hin, kritisirt dieselben weder, noch
sagt er uns bei seinen Beispielen, auf welche zuverlässige Weise und
durch welches glaubwürdige Medium dieselben gegeben wurden. Dadurch
schweben sie für exacte Forscher völlig in der Luft des blinden
Glaubens. Wie kann er doch aus solchen blossen Geisterbe hau p-
tungen, wie z. B. „dass es Geister giebt, weiche glauben, sie seien
nicht gestorben44, die kühne Folgerung ziehen: „So ist also die
Theorie aus der Beobachtung gewonnen worden, und mit den
anderen Principien der spiritistischen Lehre verhält es sich ebensola?
— Ja, es verhält sich mit allen anderen Lehren des Spiritismus ebenso,
dass nämlich noch keine wirklich exaeten Beweise dafür geführt sind.
So z. B. mit der Behauptung Kardec's, dass die spiritische Bevelation
eine göttliche und gleichzeitig eine wissenschaftliche sei. Die
spiritische Offenbarung ist bis jetzt weiter nichts gewesen als eine


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