Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 505
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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L. v. Heilenbach: Die vermeintliche Rückkehr der Todten. 505

uns Menschen wundern, vergessen gänzlich, dass auch wir
Fexe aller Art haben, und dass Menschen manchmal für
Thiere ein grösseres Interesse zeigen, als für Menschen;
ja dass wir Menschen dazu verwenden, um Thiere besonders
zu pflegen. Woran nimmt denn der Eigenthümer eines
Rennstalles mehr Interesse, an seinem Stallknecht oder an
seinem Derby-Sieger ? Hat die Menschheit nicht schon lebende
Schlangen, Ochsen und Elephanten angebetet?

Dass intelligible Wesen an Orten und Menschen ein
Interesse nehmen, ist gerade nichts Undenkbares und Ueber-
raschendes, und die Märchen von schützenden und dienenden
Geistern hätten daher nicht nur einen reellen, wenn auch
verzerrten Hintergrund, sondern finden sich in der phänomenalen
Welt im Verhältnisse vom Menschen zum Thiere
abgespiegelt — Ausnahmen sind sie allerdings da und dort!

Es kann nichts Befremdendes in dieser Anschauung
liegen, wenn man bedenkt, dass es Menschen gibt, die ihre
symbolischen Traume für reell halten, und wie Swedenborg
in der That glauben können, sie wären auf den verschiedenen
Gestirnen gewesen und hätten richtige Bilder gehabt.
Manchmal steckt nun allerdings etwas Richtiges in diesen
Bildern, woher es denn kommt, dass man in übereilter
Weise den ganzen anderen Rest auch für wahr annimmt.
So wie nun die vierdimensionale Natur und Anschauungsweise
des Subjectes in dem dreidimensionalen Kopfe herumspuken
kann, — was Thatsache bei anormalen Naturen
ist, — ebenso kann die dreidimensionale Erinnerung in dem
vierdimensionalen Kopf herumspuken. Die earih-bound-spiriis
hätten die Rolle der Wahnsinnigen in der intelligiblen
Welt, falls die Thatsachen wahr sind. Diese aber abzu-
läugnen, ist geradezu zur Unmöglichkeit geworden.

Wenn Jemand bei bewölktem Himmel auf eine Sternwarte
ginge und von den Astronomen verlangte, sie mögen
ihm irgend einen Himmelskörper zeigen, so würde man ihn
für einen Narren erklären. Wer den Mond oder Jupiter
sehen will, muss den Zeitpunkt abwarten, wo er sichtbar
ist; wer den Venusdurchgang durch die Sonnenscheibe sehen
will, muss zu jener Epoche am Leben sein, wo diese Durchgänge
erfolgen. Weit schwieriger ist es in Fällen, wo es
sich um organische Wesen handelt; wenn ich in ein Spital
ginge, um einen Menschen mit einem Beinfrasse zu sehen,
so wäre es leicht möglich, dass ich keinen fände. Die
aussergewöhnlicben Erscheinungen, seien es nun Nordlichter
oder Meteore, Starrkrämpfe oder Weichselzöpfe, achtfüssige
Kälber oder zusammengewachsene Menschen, muss man
beobachten, wenn man dazu die Gelegenheit hat j man kann


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