Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 507
(PDF, 157 MB)
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L. v. Heilenbach: Die vermeintliche Rückkehr der Todten. 507

Mit welchen Hoffnungen trat ich damals nicht ins Leben,
welche Dinge machten mir damals nicht Vergnügen —
alles das ist verschwunden; die ganze Vergangenheit stand
wie ein Traum vor mir, als ob es sich um jemand ganz
Anderen handeln würde, als um mich; und doch überkam
mich ein eigenthümliches Gefühl, wenn ich das Thor betrachtete
, wo ich mit meinen Kameraden ein und ausging,
oder wo ein liebes Mädchen wohnte! Die Erinnerung an die
Verdunkelungen des heiteren Himmels meiner Jugend —
denn deren gab es schon damals — machte einen doppelten
Eindruck auf mich; theils lächelte ich über meinen damaligen
Kummer, theils freute ich mich, dass ich Prüfungen
so tapfer überstand r« s. w.

"Wie ist es denn nun, wenn wir das Zeitliche segnen,
den Zellen fr ack ansziehen? Sollten die Orte, wo wir einst
litten oder schwärmten, wo liebe Wesen weilten, unser
ganzes Interesse verloren haben? Wie schwer trennt sich
nicht der Mensch von einem lieb gewordenen Orte! Ich
habe in meinem Leben vier solche böse Versetzungen gehabt
! ich kann darüber etwas erzählen!

Wenn man bedenkt, wie schwer es uns oft fällt, irgend
einen sehenswürdigen Ort zu erreichen, wie abhängig wir
von Zeit, Raum und Geldmitteln sind, und dass wir diese
Opfer in der Regel doch bringen, so liegt es auf der Hand,
dass ein intelligibles Wesen mit Hilfe seines Hellsehens
und seiner Allgegenwart, die fast nur von dessen Willen
abhänger, Alles, was ihm lieb und theuer geworden, gleichsam
umschwebt, oder doch mit ihm in einer Art telegraphischer
Verbindung steht.

Meine Leser haben wohl auch Reisen gemacht, und
werde ich daher nicht nothwendig haben, ihnen eine Schilderung
von den verschiedenen Eindrücken zu machen, welche
ich in der alten Residenz der Kalifen, in der Akropolis zu
Athen, im Dogenpalaste zu Venedig, am Luzerner See, im
Frankfurter Rathhause und in dem alten Versailles empfand.
Welchen Eindruck mag ein intelligibles Wesen nicht haben?
Allerdings wird man einwenden, dass ich die Geschichte
dieser Orte kenne, und sie darum einen derartigen Eindruck
auf mich machen; auch könne ich die Inschriften
lesen u. s. w.

Ist die Geschichte einem intelligiblen Wesen etwa unbekannt
oder vielmehr nicht besser bekannt? Hat ein intelligibles
Wesen nichts zu lesen an einem solchen Orte?
Stehen ihm nicht ganz andere Buchstaben und Cicerone
2ur Verfügung? Könnte unsere etwaige Unkenntniss davon


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