Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 509
(PDF, 157 MB)
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L. v, Hellenbach: Die veraeiatliche Rückkehr der Todien. 509

hat, oder einer Somnambule in der wohlwollendsten Absicht
die Sache untersuchen.

Solche Wesen machen, wenn sie können, nach Aussage
der Augenzeugen, gern eine Kundgebung, und hat die Erfahrung
bis jetzt immer gezeigt, dass entweder irgend ein
gut zu machendes Unrecht, oft auch ein reiner Wahn, wie
z. B. JBegräbnissWechsel etc., das angebliche Motiv waren,
und wenn man darauf einging, so hörte die Beunruhigung auf.

Man erfüllt die Launen eines Kranken, um ihn zu beruhigen
, und wir haben in einem in unser Leben hineinragenden
intelligiblen Wesen nichts Anderes zu suchen,
als einen Kranken, einen Wahnsinnigen, der nur alten
Weibern, aber keinen wirklichen Männern imponirt

Alle diese Spukgeschichten sind in der Hegel entweder
erlogen oder missverstanden. Doch ist, insoweit diese Aufklärung
nicht zureicht, die Möglichkeit einer mechanischen
Wirkung Abgeschiedener durchaus keine Unmöglichkeit —
wird sie doch auch bei Sitzungen beobachtet. Doch ist das
keine B.ückkehr der Todten, sondern ganz gewiss das
Treiben eines noch nicht ganz Abgeschiedenen, die Transmutation
noch nicht vollkommen vollbracht Habenden. Die
letzte Bedingung ist nothwendig, wenn ein solches Wesen
überhaupt einwirken können soll, während das Motiv oft
einer Geistesstörung bei uns gleich zu setzen wäre. That-
sache ist, dass die allgemeine Meinung die wenigen con-
statirten Fälle solcher Ereignisse immer auf Missethäter
und Selbstmörder schiebt.

Als Peregrinus sich freiwillig in die Flammen stürzte,
so behaupteten schon damals seine Zeitgenossen, dass es
dort umgehe, dass eine wahrsagende Statue sich an der
Stelle befunden etc. Dieser Glaube hat sich bis in die
neueste Zeit erhalten, indem man dem Orte, ja selbst den
Haaren, Kleidern und dem Stricke eines erhenkten Selbstmörders
mystische Eigenschaften irgend welcher Art zuschrieb
und zuschreibt; ganz unlogisch ist dieser Wahn
nicht! Denn was ist ein Selbstmörder? Offenbar ein Mensch,
welcher den Process der natürlichen Entwickelung unterbricht
, also unreif in die andere Daseinsf<rm übergeht;
wäre es da zu wundern, wenn sich Symptome dieser Unreife
zeigen? Ist es da nicht ganz logisch, wenn man einen
auf diese Weise Dahingeschiedenen für fähiger hält, sich
im dreidimensionalen, dicht angefüllten Räume herum zu
treiben? So wie es keine falschen Banknoten geben würde,
wenn echte nicht vorhanden wären, ebenso wäre dieser in
den meisten Fällen unmotivirte Aberglaube nicht erstanden,
wenn ihm nicht auch irgend welche wahre Daten das Leben


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