Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 515
(PDF, 157 MB)
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Otto Schulz: Ueber Heilmagnetismus mit Weihwasser. 515

denen ja, wie bekannt ist, ebenfalls gewisse Segenskräfte
zugeschrieben werden.

Mr. Bliss magnetisirt sein Papier einfach durch Hände-
auflegen und vor allen Dingen wohl durch seinen festen
Willen; ähnlich dürften auch die durch Priesterhand „geweihten44
Sachen mit Magnetismus geladen werden, und darf
es uns nicht mehr Wunder nehmen, wenn wir oft von überraschenden
Wirkungen dieser Dinge hören. Was von Bliss
bewusst und mit Absicht ausgeübt wird, geschieht vom
Priester unbewusst, oder doch zu einem andern Zwecke;
das Resultat aber ist bei Beiden dasselbe: Magnetismus
(NB. wenn überschüssiger vorhanden) verlässt den Manipu-
lirenden und geht in das Object über, hier vielleicht kürzere
oder längere Zeit aufgespeichert und eventuell durch diese
oder jene magische Wirkung offenbar werdend.

Ich selbst kann wohl sagen, einen solchen Fall von
Heilkraft geweihten Wassers erlebt zu haben, der wenigstens
zu auffällig war, um zufällig genannt werden zu können.
Es war bei der Taufe meiner Tochter Hildegard.

Der amtirende Pastor, ein junger, orthodoxer und glaubensstarker
Theologe^ sagte mir selbst später einmal, dass
ihm schon mehrfach derartige Erscheinungen, wie ich hier
eine in den nachstehenden Zeilen erzählen werde, vorgekommen
seien. Die Thatsache ist folgende: —

Mein Töchterlein litt seit ihrer Geburt (ein volles halbes
Jahr) an einer Augenentzündung, die durch keins der
angewandten Mittel zum Weichen zu bringen war, und
konnte nur durch unausgesetztes Abtupfen mit lauwarmem
Wasser der Eiterfluss etwas gemindert werden. Noch eine
Viertelstunde vor dem Taufacte wurde diese Manipulation
vorgenommen, sollte aber das letzte Mal stattfinden, dqnn
von Stund' an, nachdem das Kind in sehr energischer Weise
mit dem Taufwasser besprengt, — ich kann wohl sagen: —
begossen worden war, hörte der Eiterfluss auf und war am
andern Tage schon alle Entzündung und jede Spur von
Rothe verschwunden. Die Wirkung war so augenscheinlich,
dass sie allen .Familiengliedern auffiel.

Gläubige Seelen würden hier nun wohl gesagt haben:
„Da sieht man doch deutlich, dass der Geist Gottes im
Wasser ist und solches Wunder wirkt!44*) Nun ja! von Gott
kommt es allerdings, es braucht aber nicht gerade der heilige

*) Eine rein sakramentale Wirkung des Taufwassers kann dieser
Vorfall deshalb nicht sein, weil sonst alle kranken Täuflinge durch geweihtes
Tautwasser geheilt weiden mtissten. Gleiche Ursachen, gleiche
Wirkungen! Die Eed.

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