Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 520
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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520 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1881.)

spiritualistische Thatsachen, resp. die (ihnen) denkbare Möglichkeit
solcher. Denkbar muss schliesslich Alles werden,
was wirklich ist; aber nicht immer ist das Denkbare auch
wirklich und das Wirkliche sogleich denkbar. Die späte
Erkenntniss der Umdrehung der Erde um die Sonne z. JB.
und die Geschichte aller neuen Erfindungen bieten ja schlagende
Beweise genug für die Richtigkeit unserer Behauptung
. Als Columbus den Seeweg nach Indien westwärts aufsuchen
wollte, bewiesen seine gelehrten Gegner im ßathe der
spanischen Krone unter Anderem, die Schiffe würden unmöglich
über den durch die Rundung der Erde gebildeten Wasserberg
hinwegfahren können. Und doch ist das damals logisch
für sie Undenkbare zur gewissesten Wirklichkeit und Begreiflichkeit
geworden. So wird es auch noch mit der vierten
Dimension kommen.

d) Ueber den kürzlich in Berlin verstorbenen Göttinger
Philosophen Rudolph Hermann Lotze bringt Prof. Rudolph
Seydel in Leipzig einen Essay: „Hermann Lotzens System
der Philosophie" in „Die Grenzboten" (Leipzig, Fr. W.
Grunor», 1881) Nr. 33 vom 11. August er. JEr handelt über
Lotzens noch vor seinem Tode erschienene „Metaphysik.
Drei Bücher der Ontologie, Kosmologie und Psychologie".
(Leipzig, Hirzel, 1879.) 604 S., welcher die „Logik. Drei
feücher vom Denken, vom Untersuchen und vom Erkennen".
(Leipzig, das., 1880.) VIII. und G08 S. voraufging. Seydel
sagt von ihm: „Vielleicht verdient nach allen hier angedeuteten
Seiten Lotze am vollständigsten den Namen des deutschen
Klassikers der Philosophie". Wo Seydel auf die Raum-
(nicht Zeit-)Leugnung Lotzens?) besonders bei dessen „Logik"
im Abschnitt über den Skepticismus zu sprechen kommt,
erwähnt er: — „Zwei der ausführlichsten Capitel seines
„jüngsten Werkes hat Lotze der Raumfrage gewidmet. Das
„zweite derselben ist beiläufig auch dadurch zu einem der
„interessantesten geworden, dass die modernste Raumtheorie,

*) Wie vermag man doch das Nacheinander der Dinge (den Zeitbegriff
) allein aufrecht erhalten und nicht dem Neben- und Umeinander
der Dinge (dem Kaumbegriff) gleichfalls gerecht werden wollen? Beide
Auffassungsrichtungen unseres Denkens machen sich auch in der Wirklichkeit
durch die praktische Erfahmng für uns aufs entschiedenste
geltend. Der Raum kann in der Zeit allein niemals beschlossen sein
und aufgehen, denn ein kleiner Raum (z* B. der Nord- und Südpol
unserer Erde) kann zu seiner Ueberwindung unermessliche Zeit beanspruchen
, wänrend oft ein grosser Raum mit Blitzgeschwindigkeit durchmessen
wird. Beide sind also nicht identisch, fcie sind die absoluten
Gegenpole des Seins und seiner Bewegung, gehören also wesentlich
»ueinander wie die 2 in ihrem Wesen substantiell und formell verschiedenen
Hälften eines Ganzen, — Ret,


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