Freiburger historische Bestände - digital

522 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1881.)

Spiritismus vermehrte Auflage. (Erlangen, Druck der
Universitätsbuclidruckerei von Junge Sohn, Verlag von
A. Deichen, 1881.) V u. 274 S. 8°. Die Briefe sind von
einem protestantisch theologisch-gläubigen Standpunkte aus
geschrieben. Ihnen folgen 61 auserlesene Geschichten, welche
meist Justinus Kerner1 $ Schriften, aber auch anderen Schriftstellern
dieser Richtung entnommen sind, wie die literarischen
Nachweisungen und Notizen des letzten Blattes vermelden.
Der Nachtrag geht von Prof. Dr. ülricfs zu Halle neuester
Schrift aas, betitelt: — „Der sog. Spiritismus, eine wissenschaftliche
Streitfrage" — und verbreitet sich über Prof.
Zöllners grundlegende Experimente mit Dr. Stade, giebt
einige Mittheilungen aus dem „Bericht über eine Untersuchung
der sog. spiritistischen Erscheinungen während der
Jahre 1870—73" von William Crookes, und die „Theorie des
Spiritismus" nach A. R. Wettace. Der Schluss betrachtet des
Verhältniss des Spiritismus zum Christenthum. Leider citirt
der unbekannte Verfasser hier die Original-Quellen nicht
genau genug. Am Schlüsse sagt er: „Da nun die spiritistischen
Ansichten nicht gegen die christliche Wahrheit
Verstössen, sondern zu ihrer Anerkennung beizutragen geeignet
erscheinen, so möge auf sie der Spruch Anwendung
finden: -'Wer nicht wider uns, der ist mit uns'."

f) Wer schon jetzt einen höchst instructiven und fesselnden
Ueberblick über die neueren Vorfälle spiritualistischer Phänomene
in Amerika nncl England in ihren wesentlichsten Zügen
gewinnen will, dem empfehlen wir die in „The Medium and
Daybreak" zu London vom 5. und 12. August er. enthaltenen
Vorlesungen des ehemaligen amerikanischen Gesandten in
Portugal Mr. /, L. Ö' Sutlivan, welcher sich auch über die
von ihm selbst in Gemeinschaft mit dem Grafen de Bullet
zu Paris und Mr. Lvof, einem hervorragenden russischen
Spiritualisten, angestellten Experimente der verschiedensten
Art verbreitet hat.

g) „Alles in der Natur über uns, um uns und unter
uns ist ewigen Gesetzen unterworfen. Unter ihren Banden
kommen wir ans Licht, sie fesseln uns durch die Tage des
Lebens, von ihnen hängt unsere Auflösung ab, und wir
fühlen in unserem dunkeln Innern, dass wir uns nach dem
Tode durch sie an etwas anschliessen werden."

Klinger.

h) Die heilige Sage der Polynesier. Kosmogonie
und Theogonie. Von Adolf Bastian. (Leipzig, F. A. Brock-
haus, 1881.) XIII und 302 S. gr. 8° — ein staunenswertes
Werk der vergleichenden Psychologie und Ethnographie der
Neuzeit. Es sucht die Gebräuche und Gedanken der zur