Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 531
(PDF, 157 MB)
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Prof. Zöllner: Der Unterschied der Transcendental-Physik etc. 531

fordert, mit dem Namen „Transcendentalphysik"*) zu bezeichnen
. Ueber den Unterschied dieses neuen Theils der
Naturwissenschaft, und was damit zusammenhängt, habe ich
mich in der Vorrede zu dem unten citirten Werke wie
folgt ausgesprochen: —

Alle unorganischen Naturerscheinungen lassen sich bezüglich
ihrer Abhängigkeit von dem Willen intelligenter
Wesen in zwei grosse Classen bringen, nämlich in solche,
welche unabhängig von menschlicher Intelligenz sind, und
m solche, welche ohne Mitwirkung derselben gar nicht stattfänden
. Zur ersten Olasse gehören die astronomischen,
geologischen und meteorologischen Phänomene. Dieselben
würden unverändert, fortbestehen, wenn plötzlich durch irgend
eine Katastrophe alle intelligenten Wesen an der Erdoberfläche
vernichtet würden.

Zur zweiten Classe gehören diejenigen Naturerscheinungen
, welche wir künstlich mit Hülfe des Experiments in
unseren Laboratorien erzeugen, also die Phänomene der
Experimentalphysik und Experimentalchemie. Alle jene Erscheinungen
, welche im Laufe der Jahrhunderte der menschliche
Scharfsinn mit Hülfe sinnreicher Apparate und Instrumente
dem Schoosse der Naturkräfte zu entlocken ge-
wusst hat, würden sofort aus der realen Welt verschwinden,
sobald durch eine Naturkatastrophe alle menschlichen Wesen
an der Erdoberfläche verschwänden. Kein elektrischer Eunke
würde dann mehr einer Elektrisirmaschine entlockt werden,
kein elektrisches Licht in Geissler sehen Röhren oder zwischen
Kohlenspitzen würde dann mehr Tageshelle um sich verbreiten
— kurz alle diese realen Naturvorgänge sind sowohl
ihrem Ursprünge als ihrer dauernden Existenz nach
nothwendig an das Vorhandensein gewisser menschlicher
Wesen geknüpft, die man physikalische Erfinder und Entdecker
nennt, insoweit ihre Intelligenz die Mittel zur Hervorrufung
neuer Erscheinungen producirt, oder auch Physiker
und Chemiker schlechthin, insoweit ihre Intelligenz ausreichend
ist, sich der von seltener vorhandenen Menschen
erfundenen Instrumente zur Hervorrufung physikalischer
oder chemischer Erscheinungen zu bedienen.

In allen diesen zuletzt angeführten Fällen betrachtet
der Erfinder und Experimentator die sich in ihm mani-
festirende Intelligenz als ein unbestrittenes Eigenthum seines
bewussten Seelenlebens. Er sagt, ich habe das erfunden,
erdacht, construirt u. s. w., oder ich kann dieses oder jenes

*) Vgl. „Die transcendentale Physik und die sogenannte Philosophie
"* Wissenschaftliche Abhandlungen 3. Bd,

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