Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 545
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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E. W. Stevens: Bas Doppelbewusstsein d. Miss Lurancy Yemram. 545

An den Leser! — Verfasser dieses Artikels hat die vorhergehenden
Thatsachen aus einer Masse interessanter Vorfälle
, welche noch um viele erweitert werden könnten, ausgewählt
, will sich aber auf die wenigen mitgetheilten Ereignisse
beschränken, weil sie von der philosophischen "Welt
bisher erörterte Principien in sich schliessen, und schickt
dieselben hinaus als ein Kapitel für die Literatur des Spiritualismus
.*) Er hat heute die .Familie und das Subject

*) Auch wir fassen diese V von uns gebrachten Uebersetzungs*
abschnitte obigen Artikels dankbarst als ein solches wichtiges und belehrendes
Kapitel für die Literatur des Spiritualismus auf. Wir sind
weit entfernt, die vorhergehend mitgetheilten Zeugnisse achtbarer Personen
sammt der eigenen Schlussbemerkung des Dr. E, W. Stevens
bloss als eine feine Art ärztlicher Eeklame auffassen zu wollen. Dr.
Stevens hat in diesem Falle wirklich magnetisch Heilbringendes geleistet
, gleichviel ob seine Voraussetzungen wirklicher Geister dabei
stichhaltig sind oder nicht. Wir bleiben der unmaassgeblichen Ansicht,
dass in dem ganzen Artikel nicht ein einziges Beispiel vorgeführt ist,
aus welchem die volle Realität und Identität eines ausserhalb der
Miss Lurancy Vennum existirenden und dieselbe in Besitz nehmenden
Geistes zwingend erwiesen wäre. Wir werden auf etwaige gegründete
Einwürfe scharfer Kritiker seiner Zeit gern Rede uud Antwort stehen.

Wir betrachten den Zustand der Miss Lurancy als einen jener merkwürdigen
krampfartigen Nervenzustände vorwiegend des weiblichen
Geschlechts im Uebergangs-Stadium ihrer Menstruations-Entwickelung,
welcher nur durch magnetische und geistige Behandlung am sichersten
und besten heilbar ist. Die sich durch Lurancy angeblich
offenbarenden Geister waren nicht in Wirklichkeit solche ausser
ihr exi.3tirende, sondern in Folge ihres sympathetischen Anem-
pfindens mit den Personen ihrer Umgebung, welche stets die angeblichen
Geister der Gestorbenen in deren Leben genau gekannt
hatten, und in Folge Gedankenlesens und eigener Hineinversetzung in
die Rolle der im Gedächtnisse der Anwesenden noch lebenden Bilder
der Abgeschiedenen durch ihre Person mimisch dargestellte Personi-
ficationen derselben. Der Magnetiseur Stevens brachte die vorher unter
verschiedenen Einflüssen hin und her schwankende Patientin durch
seinen magnetischen Einfluss nur unter seine ausschliessliche Controlle
und liess sie statt anderer Geister durch seinen Willen die gestorbene
Tochter seines Freundes Asa B. Boff in vermeintlichen heilenden Besitz
nehmen.

Alles, was diese Mary Roff durch die Person der Miss Lurancy
offenbarte, ging durchaus nicht über den Kreis des Wissens der sie
umgebenden Personen mit Einsebluss des Magnetiseurs hinaus. Die
Manie der Mary Boff für Selbstblutungen (s, „Ps. St." 1881 & 395)
wurde nur theilweise durch Blutegel beseitigt, weil dieselben von den
Aerzten offenbar an falscher Stelle, an den Schläfen, anstatt wie dem
Geisterseher Nicolai zu Goethe's Tagen wirksamer an einem anderen
unnennbaren Orte, angesetzt wurden. Ja, im Grunde genommen war
der tobsüchtig gewesene Geist dieser Mary Boff gar nicht einmal geeignet
, den der Miss Lurancy l'ennum zu heilen; denn Mary zerschnitt
sich während ihres Lebens* seit 16. Juli 1864 bis zu ihrem Tode am
5. Juli 1865 fortwährend ihren Arm und starb sogar In einem ihrer
heftigsten Nervenanfälle. Hätte hier der Wille des Magnetiseurs
nicht heilend eingewirkt und Lurancy you der Wahnvorstellung der


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