Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 546
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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546 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 12. Heft. (December 1881.)

dieser Erzählung wiedergesehen. Mrs. Vennum ist nach Indiana
zu einer zweiwöchentlichen Erholungs- und Besuchs-

Selbstblutungen Mary's, welche sie aus dem Gedächtnisse ihrer Umgebung
herauslas und herausempfand, abgezogen, so würde Lurancy
ganz in denselben Nachahmungstrieb verfallen sein. Ihr nebenbei herlaufender
Zustand der Hellbesinnung ist lediglich durch magnetischen
Einfluss zu erklären und beweist abermals nichts für ausser ihr exi-
stirende und sie beeinflussende Geister. Alle unsere Abstractionen,
Gedanken, Vorstellungen etc. pflegen in traumhaft gestimmten oder

Ehantasiegeweckten Gemüthern (z. B. denen eines Diamatikers, Bildauers
oder Malers) sofort in den Rollen von Personificationen autzutreten
. Warum sollte dies nicht auch bei krankhaft erregten Nervensystemen
ebenso wie im Traumleben der gleiche Fall sein? Auch
wir wünschten mit dem Verfasser Dr. Stevens, dass durch seine fesselnden
Beispiele „der Abgrund des Todes wirklich überbrückt und die
Thore des Himmels für uns geöffnet wären!" (S. 393.) Aber leider!
wir können den wirklichen Geist der Mary Roff in Miss Vennum nicht
als zurückgekehrt betrachten. Dazu bedarf es noch viel schärferer
Beweise, wie unsere erklärenden Noten S. 492—497 bereits angedeutet
haben.

Wir wagen sogar die kühne Behauptung, dass selbst die
meisten Gestalten - Materialisationen pure Ausgeburten von in
magnetischem Kapport mit ihren Cirkeln stehenden Medien nach Gedanken
, Worten und Werken sind! Auch dafür haben wir gewichtige
Anhaltspunkte, abgesehen von dem S. 497 unserer Septemberheft-Note
angedeuteten. Besitzen wir denn nicht das geistige Vermögen einer
Gestalten bildenden Phantasie? Wenn wirkliche, ausser uns existirende
Geister mit dabei im Spiele sind, so offenbaren sich dieselben sicher
nur auf eine solche Art und Weise, welche nicht vom magnetischen

Empathetisehen Bapport allein regiert sind. Es müssen sinnenfällige
•scheinungen und Wirkungen dabei stattfinden, welche absolut nicht
in der menschlichen und geistigen Natur des Mediums und seiner Umgebung
wurzeln. Das nachzuweisen, ist gewiss eine neue, recht
schwierige Aufgabe, vor welcher der moderne Spiritualismus und
Spiritismus plötzlich steht, nachdem er die innere Einheit vieler mediu-
mistischen Erscheinungen mit den magnetischen erkannt hat.

Haben wir es hier nach sorgfältiger Erwägung alles Vorhergehenden
mit puren physiologischen und psychologischen Nervenzuständen
eines lediglich von seiner Umgebung magnetisirten Mediums
zu thun, so lallt selbst die sog. Besessenheits-Theorie der alten Kirche
und mit ihr jede menschliche Incarnation und ßeincarnation Gestorbener
oder vermeintlich wirklicher Geister. Alle noch so merkwürdigen
Phänomene und glänzenden Erfahrungen und Vorstellungen
des amerikanischen (blos spiritischen) Magnetiseurs Henry Lacroix
mit Frau Annie Stewart in Terre-Haute, die ebenfalls Bezahlung annahm
, in „Licht mehr Licht" No. 5 und 6 vom 30. October und 6.
November er. fallen leider ganz unter dieselbe Kategorie, wie die des
Dr. Stevens. Sie beweisen absolut nichts für den französischen Spiritismus
. Vielleicht begreift jetzt der Herr Herausgeber genannten
Journals, wenn er irgend dem beweisenden Gedankenzuge dieser Note
objectiv und vorurtheilslos zu folgen vermochte, woher seine S. 33 so
starkbetonte, „aus übereinstimmenden Angaben der Geister geschöpfte,
kollective Lehre des Spiritismus" stammt? Wir verdächtigen sie nur deshalb
als koliectiv- dogmatisch, blos weil sie kritiklos von der kollec-
tiven Sympathie vieler Geister nur in ihrer einzigen Erdleiblichkeit


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