Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 549
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0557
Strigel: Einige Worte z. rieht Beurtheil. v. Davis' Prineip. d. Natur. 549

matisch geordnet sind, scheint mir in der Eigenart ihrer
Entstehung begründet, und dürfte eher für die Sache, als
dagegen sprechen, angesichts der Beobachtung, dass auch
bei andern Somnambulen das seltsamste Theilsehen und
Theilempfinden, vermischt mit vielem subjektiv gefärbten
Traumhaften und Werthlosen, sich auf die mannigfachste
"Weise berichtet findet. So z. B. beim Knaben Arst und von
Geherfs Somnambule in Kiesels „Archiv". Der Erfahrungsmensch
und der wissenschaftliche Mann sichern sich ihr
systematisches Denken auf eine andere und mühevollere
Weise, als der feiner fühlende und feiner „beeindruckte"
Somnambul. Bei Ersterem wird dieses durch lange Arbeit
errungen und Alles ausgeschieden, was sich bei wiederholter
Betrachtung als nicht passend zum Gesammtbild erweist,
obgleich auch diese Vorstellungen, wie beim Somnambul,
das Gepräge individueller Einseitigkeit oft genug tragen.
Die „Eindrücke" von Davis entstammen also nicht wiederholter
systematischer "Reflexion, dürften aber doch, wie die
Erzeugnisse Anderer, im Einzelnen mehr oder weniger
wissenschaftlich Belehrendes enthalten, und darum zwar,
wie alles Menschliche, subjektiv, aber doch dabei objektivwissenschaftlich
sein.

Nach Maassgabe meines Verständnisses dünkt mir nun
in den Hauptlehren von Davis ein System der Auswahl enthalten
zu sein, welches für einen die Wahrheit suchenden
Laien nicht leicht zusammenhängender und übersichtlicher
gegeben ist, als in dessen „Prineipien der Natur", wobei
mir besonders der 3. Theil für unsere Zeit bemerkens-
werth erscheint; wenn sich im TJebrigen auch häufig Ueber-
sinnliches und deshalb uns schwärmerisch Scheinendes in
diesem, wie in seinen Gesammtwerken, vermischt findet.
Auch das grösste Genie hat seine unproduktiven Stünden;
ist ja doch unser sinnliches Sehen, welches ein Tasten mit
den Augen genannt wurde, (welches mir aber als ein Ausströmen
eines Materiellen und dessen Eeflex erscheint,) sowie
unser „Begreifen" (ist dieses etwas anderes als ein
„Passen" der „Eindrücke"?) sehr von Medien und Stimmungen
abhängig, und ähnlich mag es sich im Somnambulismus
ereignen! —

Die Männer der Wissenschaft bauen auf Ueberliefertem
weiter; sie verbinden das Alte zu neuen Oonceptionen auf
Grund fortgesetzter Forschung und Beobachtung; neue
Gedanken entstehen, aber man weiss nicht wie; es ist eine
Art Erleuchtung, eine „Beeindruckung" oder dgl. (Mir erscheint
es als ein Aufsteigen oder ein Pähigerwerden der
erkennenden denkenden Substanz, vermuthlieh einer Licht-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0557