Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 562
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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562 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 12. Heft. (December 1881.)

spielte diese Dose, während sie in der Luft seh webte, und
auch, während ich sie in meiner Hand hielt und jede Schwingung
deutlich fühlte. Es war ab und zu ein Ton wie beim
Aufdrehen , manchmal während die Dose an meiner Hand
oder an meinem Kopfe rahte, sodass ich das durch solche
Operation verursachte Schnarren deutlich fählte. Ich habe
sie von der Zeit an, wo ich die durch sie hervor«ebrachte
Musik hörte und fühlte, bis zum Ende der Sitzung fest umfangen
gehalten, so dass ich an der Wahrheit nicht zweifeln
konnte, Ich glaube natürlich nicht, dass diese zerbrochene
Dose, deren Mechanismus ein Aufziehen nicht
zuliess, durch Drehen dahin gebracht war, Lieder zu spielen,
für welche sie nicht construirt war.

Ich habe ein Instrument dieser Art, (wenn ich so sagen
darf, spirituellen Ursprungs), gehabt, viel grösser und
schwerer, obgleich unsichtbar; es lag auf meinem Schoosse
und auf dem Tische vor mir, und die Musik war so laut
wie die, welche von irgend einer grossen, aus Holz und
Metall fabrizirten Musikdose hervorgebracht wird. Diese
Geisterdose gab, wenn sie auf den Tisch gestellt wurde,
einen lauteren, volleren Ton, grade wie ein materielles Instrument
thun würde, wenn es auf einen Resonanzboden gestellt
würde, und es schien, als wenn sie, wie eine materielle
Maschine, aufgezogen werden müsste. Und doch war kein
solches Instrument im Zimmer oder Hause, d. h. keins, das
von sterblichen Händen gemacht worden war. Während ich
sein Gewicht und seine Schwingungen deutlich fühlte, als
es auf meinen Knieen ruhte, so bemerkte ich doch nichts, als
ich mit der Hand über die Stelle fuhr, wo es zu sein schien.

Die kleine Dose, von der ich zuvor gesprochen habe,
ging, bevor sie anfing zu spielen, wie ein lebendiges Ding
hierhin und dorthin auf dem Tische, kroch von Seite zu
Seite, bis sie endlich dem Rande so nahe kam, dass sie
herabfiel; aber schnell wurde sie mir durch eine Geisterhand
zurückgebracht. So habe ich eine kleine silberne
Glocke sich auf gleiche Weise bewegen sehen; sie kam auf
Verlangen zu mir, oder wich zurück, und tanzte in sehr
lebhafter, fantastischer Weise, indem sie komisch von Seite
zu Seite fiel, bis sie endlich, sehr erregt werdend, aufhüpfte
und gleich einem Akrobaten durch die Oeffnung des für die
Materialisation angebrachten Vorhangs sprang *) Später
sahen wir, wie eine kleine, weisse Hand die Glocke hielt
und tönen liess.

(Fortsetzung folgt.)

*) Also eine wirkliche Geister-Illustration zu Goethe's „wandelnder
Glocke". — Die Ked.


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