Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 563
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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III. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Das zweite Gesieht,

„Psychologische Studie von Carl du Prel in München'*
— ist ein zweiter, in „Kord und Süd" vom September 1881
erschienener Essay des unseren Lesern bereits aus „Der
Salon"*) bekannten Forschers betitelt. Derselbe verdient
des eingehendsten Studiums. Auf 19 Seiten bringt er eine
Fülle von schkgenden Beispielen und Belägen für seine
aus ganz neuen philosophischen Gesichtspunkten erörterten
Behauptungen und Beobachtungen. Wir geben nur einige
Hauptumrisse, um zur gründlichen Leetüre des Ganzen anzuregen
.

Eingangs fragt er: — „Was würde geschehen, wenn
ein Literarhistoriker es sich beifallen Hesse, aus einer Darstellung
unserer Literatur Goethe hinwegzulassen, unter dem
Vor wände, dass ein solcher Genius eine zu grosse Ausnahme
sei, um in Betracht gezogen werden zu dürfen?
Ohne Zweifel würden wir ihn einstimmig für einen Narren
erklären .... Nun giebt es aber ein Gebiet, in welchem
die Naturforscher ein Verfahren, ganz analog dem jenes
Literarhistorikers, ganz gewohnheitsmässig einschlagen: die
Psychologie.**) Die abnormen und gerade darum interessanten
Erscheinungen des menschlichen Seelenlebens werden
in den betreffenden Handbüchern kaum erwähnt, ja
oft principiell übergangen. Stillschweigend ausgesprochen
liegt dieses Princip oft schon im Titel solcher Handbücher,
z. B. wenn von einer 'physiologischen Psychologie' geredet
wird. Hierdurch wird also ganz willkürlich die interessantere
Hälfte unseres Seelenlebens aus dem Kreise der Forschung
ausgeschlossen; ganz willkürlich wird die Grenze des sub-
jectiven Verständnisses für eine objective Grenze der Natur
ausgegeben. Oft werden zwar, der Wahrheit zu Liebe, auch
Thatsachen angeführt, wie z. B. das zweite Gesicht, aber
sie liegen darin unverdaut, wie der Glassplitter im Straussen-
magen.

„Wenn so die Naturwissenschaft, indem sie alle Psycho-

*) Siehe „Psych. Stud." Septemberheft 1881, S. 423: „Der Aberglaube
und die Wissenschaft. Von Carl du Prel — Die Bed.

•*) Man sehe z. B. „Psych. Stud." Noveinberheft 1881, Kurze
Notiaen sub k) Seite 525. — Referent

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