Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 564
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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564 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 12. Heft. (December 1881.)

logie in Physiologie auflösen will, ihren Forschungskreis
willkürlich zu eng stellt, ist es unvermeidlich, dass, während
einerseits die Untersuchungen immer mehr ins Ausführliche
gehen und oft ganz Werthloses berücksichtigen, andererseits
die wichtigsten Probleme unberücksichtigt bleiben.
So kann es bald dahin kommen, dass wir eher Preisfragen
erleben werden über die Magenkatarrhe der Infusorien oder
die Beinbrüche der Gletscher-Flöhe, als über die räthsel-
haften Seiten unseres geistigen Bewusstseins''. — Du Prel
hat sich die Thatsachen des second sight (gälisch: Dara-
siule oder Taischitaraugh) oder zweiten Gesichts erwählt
, um an ihnen zu zeigen, wie die Seltenheit dieser
Erscheinungen gerade geeignet ist, uns den durch die regelmässigen
empirischen Thatsachen des Seelenlebens nicht
erzielbaren, organisch-einheitlichen Abschluss unserer Philosophie
und Psychologie zu vermitteln. Die Naturwissenhaft
treibe denselben Apriorismus, den sie seinerzeit der
Heget'sehen Philosophie vorwarf; was in ihr apriorisches
physiologisches System nicht passt, bleibe unausgenutzt liegen«

Das Fernsehen in Zeit und Raum wird nun nach allen
Kichtungen hin verfolgt und mit interessanten Beispielen
meist aus Kiesels „Archiv des Thierischen Magnetismus"
belegt. Auch die „Psych. Studien4' hätten vielleicht mit
den von ihr beigebrachten noch hervorgezogen werden können.
(Vergl. Mai-Heft 1881 S. 237 ff.) Er bringt auch Beispiele
von blos symbolischen Gesichten, welche den Zeitpunkt
ihres Eintreffens auf die verschiedenste Weise andeuten.
So soll z. B. ein Gesicht, das früh Morgens gesehen wird,
schon nach einigen Stunden eintreffen.

Ueber die Traumdeutekunst meint du Prel, sie
werde erst für uns praktisch werden, wenn es gelingen
sollte, aus den untersten Tiefen des Schlafes Erinnerungen
heraufzuwinden, was nicht unmöglich erscheine, da ja oft
somnambule Schläfer Mittel angeben, wodurch es ihnen
möglich wird, sich im Wachen ihres Schlatlebens zu erinnern
. Hierdurch würde die Aehnlichkeit der Traumsymbolik
mit der des zweiten Gesichts erst festzustellen sein.
Weiter bringt er Fälle, wo der Seher ganz unberechenbare
Zufälle nicht bloss richtig voraussieht, sondern wo dieselben
sogar durch keine Vorsicht und versuchte Behinderung abgewendet
werden können, wie doch zuweilen bei sog. Warnungsträumen
geschieht. Seine Ansicht, dass es keinen
absoluten Zufall gebe, theilen wir vollkommen: alle
Ereignisse geschehen nothwendig. Die Verwandtschaft
des zweiten Gesichts mit dem Somnambulismus wird
aus den dem Bewusstsein in beiden Zuständen sich dar-


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