Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 568
(PDF, 157 MB)
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568 Psychische Studien. VIII, Jahrg. 12. Heft. (December 1881.)

ausgeht, das von Plänkner gut übersetzt und bei Brockhaus
in Leipzig 1870 erschienen ist. Seine Bedeutung ist: „der
einzige Weg zur Tugend/4 Das darin ebenfalls gelehrte
Nirwana heilst hier „voü-oey", welches bisher fälschlich mit
„Nichts-thun" übersetzt wurde. Plänkner erklärt es als Beschäftigung
mit Abstractem ( Abstraktion). Schopenhauer er«
fasste es als „Nichtswollen". Damit der Ltser sich selbst
entscheide, giebt der Verfasser kurze Auszüge aus 81 Capiteln
des „Tao-te-King". Durch sie hält er für bewiesen, dass
Laotse frei von Zweierlei war: frei von Zweit ein und frei
von Jammer. „Frei von Zweifeln wird der Mensch theils
durch das, was er glaubt, theils durch das, was er weiss,"

— lautet nun der Titel des einen Abschnitts, in welchem
die Hauptgrundsätze und Lehren der alten Griechen, der
Scholastiker, der vorkantischen Aufklärung, Kants und
Schopenhauers im Hinblick auf ihre verschiedenen Glückseligkeitslehren
kritische Revlie passiren. „Frei von Jammer
wird der Mensch dadurch, dass er sich das Jammern abgewöhnt
", ist der zweite Abschnitt überschrieben, welcher
als Resultat aller vorgeführten Philosophien zieht: „Die
Kraft der Lebenslust sei nicht stärker als die Last zur
Pflicht — in diesem glücklichen Verhältniss der letzteren
zur ersteren liegt das praktische Arcanum gegen jeglichen
menschlichen Jammei." Wenn der Verfasser p. 161 behauptet
: „Auf die Frage, wie und woher dieses glückliche
Verhältniss entsteht, hat die Philosophie keine Antwort",

— so verweisen wir den Verfasser auf A. J. Davis* Werk:
„Der Reformator", welcher diese Antwort giebt und
harmonische Ehen als Grundvoraussetzung harmonischer
Geburten erheischt. Die letzten 3 Seiten des Buches sind
besonders für den modernen Spiritualismus erfreulich, weil
sie dessen Thatsachen unweigerlich anerkennen. „Wenn absichtliches
Eingehen in Geisterspuk und dessen Aufsuchen
und Hervorrufen auch gewiss ebenso unrecht ist, wie der
Genuss von Opium und ähnlichen, unser Leben von seiner
natürlichen Willensrichtung plötzlich und gewaltsam ablenkenden
Giften, so ist der Gedanke, dass die Seelen der
Verstorbenen nicht authören müssen, auf uns wirken zu
können, doch an sich selbst etras sehr trostreiches und
keinegswegs irreligiöses." — „Gegen den Glauben an eine
reell existirende Geisterwelt und einen menschenähnlichen
und möglichen Verkehr in und mit ihr , sträubt sich aber
nicht allein das, was Schopenhauer unseren Willen zum Leben
nennt, aus ureigenster, innerster, ungebrochener Lebenslust,
auch das, was Schopenhauer unseren an Zeit-, Raum- und
Causalitäts - Begrifie gefesselten Intelleet nennt, kann sich


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