Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 573
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0581
Kurze Notizen.

573

gegenwärtig ein neues inhaltsreiches Werk: — »The wan-
dering Jew" (Der ewige Jude) London, Chatto Windus,
1881, 71/2 sh. (7 Mk. 50 Pf,) veröffentlicht, welches das meiste
darüber Geschriebene in einer vortrefflichen Sammlung und
vergleichenden Zusammenstellung bringt.

k) Obgleich „Die Narowanixe. Aus den Aufzeichnungen
eines deutschen Arztes" in „Unsere Zeit", August-
und September-Heft 1881, die Tendenz verfolgt, die Leetüre
spiritualistischer Schriften, als bei einem weiblichen Wesen
zum Wahnsinn führend, zu verpönen, so ist die ganze Novelle
dennoch so anziehend und fesselnd geschrieben und
am Schlüsse die eigentliche Ursache des ausbrechenden Wahnsinns
enthüllend, dass ihre Leetüre getrost unseren Lesern
empfohlen werden kann. Es ist eins der besseren Machwerke
des heutigen Skepticismus im ärztlichen Denken.

/) Geisterseher. (?) Der deutsche Dichter Pfeffel,
welcher bekanntlich blind war, pflegte mit einem Führer,
einem jungen Candidaten Namens Eitting, täglich einen
Spaziergang in seinen Garten zu Colmar zu machen. An
einer gewissen Stelle fiel es dem Blinden auf, dass Eitting
plötzlich wie erschrocken zusammenzuckte und einige Augenblicke
weiter zu schreiten zauderte. Pfeffel fragte nach der
Ursache dieser Bewegung und der Candidat antwortete, es
sei nichts, empfing aber, als Beide abermals die Stelle berührten
, denselben heftigen Schlag. Auf dringenderes Forschen
er wieder te er, dass seine Natur stets an Stellen, wo
Mer sehen begraben lägen, heftig durchzuckt werde, und er
im Dunkeln den Geist (?) der Begrabenen sehen könne.
Als auf Pfeffets Anordnungen jener Stelle nachgegraben
ward, fand sich wirklich ein vollständiges menschliches Skelet.
Nachdem dies beseitigt worden, hatte Eitting beim Betreten
der Stelle keine besondere Empfindung mehr, —r Der bekannte
Magnetiseur von Reichenbach machte dieselbe Beobachtung
an einer jungen Dame, Fräulein Reichel; diese erblickte
auf Friedhöfen nicht nur einen, sondern eine Menge
Geister (?) in Form matt leuchtender Nebeigestalten oder
hellerer Flammen, welche sich theilweise mannshoch über
die betreffenden Gräber erhoben und das Mädchen fast ganz
einhüllten. Namentlich zeigten sich derartige Erscheinungen
über jüngeren, niemals aber über sehr alten Gräbern, und
Reichenbach erklärt in Folge dessen das Räthsel dahin, dass
der chemische Zersetzungsprozess menschlicher Leichname
ein phosphorescirendes Licht erzeuge, welches nur von gewissen
sehr sensitiven Individuen, wie Eitting und Fräulein
Reichel, bemerkt werden könne. Ob diese Lösung die richtige
ist, wer weiss es? Es giebt noch viele ungelöste Bäthsel


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0581