Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 527
(PDF, 156 MB)
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Kurze Notizen.

527

Tage im Jahre für dieses Spektakelstück angesetzt. Ohne
Zweifel ist das Eigeninteresse der einzige Beweggrund, dass
die Gross-Lamas Handlungen gestatten, welche sie heimlich
von Herzensgrunde verwerfen. Diese höllischen Kenntnisse
sind in Wirklichkeit ein unfehlbares Mittel, Sehaaren
einfaltiger und unwissender Bewunderer herbeizulocken,
durch diesen Menschenstrom eine Lamaserei berühmt zu
machen und sie durch bedeutende Opfergaben zu bereichern,
welche zu spenden die Tartaren bei solchen Gelegenheiten
nie ermangeln. — Der Bokte ist einer der zugkräftigsten
sie-fa (schlechten Mittel), über welche die Lamas verfügen.
Die andern sind zwar ähnlicher Art, aber weniger
imponirend und seltener angewandt, sie werden mehr
privatim betrieben und gehören nicht in den Kreis der
Festtage der Lamasereien, z. B. ohne Schaden an hellglühenden
Eisenstücken zu lecken, sich Schnitte in den
Körper zu machen, ohne dass eine Spur davon hinterbleibt,
u. dgl. Aber alle solche Kunststücke müssen durch einige
Gebete eingeleitet werden. Ein Lama konnte angeblich
z. B. ein Gefäss vermittels einer Gebetsformel nach Belieben
mit Wasser füllen. Die Gebetsformel war nicht lang, enthielt
jedoch ersichtlich eine directe Anrufung Satans: 'Ich kenne
Dich, Du kennst mich. Vorwärts, alter Freund, thu, was
ich von Dir verlange. Bring Wasser herbei und fülle dieses
Gefäss damit. Ein Gefäss mit Wasser zu füllen, ist doch
von Deiner Macht wirklich nicht zu viel verlangt. Ich weiss,
das Du es Dir recht theuer bezahlen lassen wirst, aber
das thut nichts; thu, um was ich Dich bitte, und fülle dieses
Gefäss mit Wasser; später rechnen wir mit einander ab.
Am festgesetzten Tage wirst Du nehmen, was Dir zusteht!'
Bisweilen blieb jedoch trotz dieser Anrufung das Gefäss
leer, und dann veiwandelte sich das Gebet in grobe
Schmähungen und Verwünschungen des eben vorher Angeflehten
." —

i) In seiner .,G e d ä c h t n i s s r e d e auf Gustav Nach-
tigal", gehalten von Paul Güs&feldt*) zu Berlin am 17. Mai
1885, sagt der letztere durch seine Anden-Bebteigung m
Süd-Amerika bekannte Forscher über seinen am 23. Februar
I834 zu Eichstedt in der Altmark geborenen und nacn
seinen Epoche machenden Afrika-Reisen fern der Heimath
als kaiserlicher General-Coneul auf Camerun an Bord S.
M. Kreuzer „Möve" am 20. April 18tt5 am Malaria-Fieber

*) Siehe „Ps^cb. Studien" Juni-Heft 1885 ö. 27a, Juii-Heft 1S85
ö. 31b und Septcmber-Hüit 1885 S. 427.


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