Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 538
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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538 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1887.)

„Der Mensch muss mit dem Rücken sehen können,"
murmelte Frau von HausseL

„Diese Kleinigkeit mag als Probe dienen," fuhr der
Graf fort, indem er ein kleines Kreuz von grünen und
weissen Steinen verächtlich auf den Tisch warf.

„Ei, das ist nicht zu verachten," sagte die Gesellschaftsdame
, und hielt das Kreuz an ihren Hals, um es zu
probiren.

„So nehmen Sie es an, Madame»"

„Ich werde mich wohl hüten, Herr Graf," erwiderte
Frau von Hausset.

„Und weshalb denn? Das ist ja nur eine Bagatelle,"

„Nun so nehmen Sie es doch, meine Liebe, weil der
Herr Graf es will," redete Frau von Pompadour zu.

Frau von Haussei nahm das Kreuz, welches am folgenden
Tage auf hundert Louisd'or geschätzt wurde.

Der Zauberer, dessen Thaten ich erzählte, sollte mit
einem Schlage seiner Wünschelruthe die Staatscassen füllen,
welche sich in dem gewöhnlichen Zustande der Leerheit
befinden.

(1785.) Man hat in Paris den Tod eines Mannes
erfahren, der lange Zeit die Bewunderung der Hauptstadt
ausmachte, sowohl durch unerklärliche Thaten, als durch
einen Reichthum, dessen Quelie Niemand kannte, und
durch die Geschicklichkeit, von den entferntesten Zeiten
zu sprechen, wodurch die Abergläubigen leicht auf die
Vermuthung gebracht werden konnten, dieser Sonderling
sei ein Mann der Jahrhunderte. An diesen Zügen wird
man gleich den Grafen Saint-Germain wieder erkannt haben.
Nach einer unbekannten Existenz von 9—10 Jahren erschien
er 1759 in Deutschland, er Hess sich in den Anspachschen
Staaten unter d|n Namen eines ungarischen Grafen Zaraski
nieder. Bald erfuhr man an dem Hofe des Markgrafen,
dass er seinen wahren Namen verberge, und sein ganzes
Wesen brachte bald auf den Verdacht, dass er der Graf
Saint-Germain sei. Der Markgraf erwähnte davon etwas
gegen seinen Gast, aber dieser läugnete die Identität
durchaus. Der Markgraf, dadurch gereizt, fasste den Ent-
schluss, die Sache klar zu machen und sich nur auf sich
selbst zu verlassen. Die Nachforschungen währten lange,
allein endlich setzte der Prinz seinen Willen doch durch;
er verschaffte sich in Paris ein Portrait des Grafen Saint"
Germainf aus der Zeit, wo er am Hofe Ludwig XV. erschien;
dies Portrait bewahrte der Marquis von Chätelet auf, und es
war dem vorgeblichen Ungarn vollkommen ähnlich. Es ist
eben so wahr als unbegreiflich, dass im Jahre 177ti das


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