Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 201
(PDF, 165 MB)
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Psychische Studien.

Monatliche Zeitschrift,

vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene

des Seelenlebens gewidmet.

XVII Jahrg. Monat Mai 1890.

L Abtheilung.

Historisches und Experimentelles.

Was sind Ahnungen?

Von Dr. Carl da Prel.

I.

Ahnungen beziehen sich auf ein Ereigniss in naher
Zukunft, und zwar in der Regel auf ein unglückliches,
oder wenigstens unangenehmes. Dieses Ereigniss wird
weder anschaulich vorgestellt, noch abstract gewusst; man
hat nur ein unbestimmtes Vorgefühl davon und fürchtet
es. Dies ist, kurz ausgedrückt, der Inhalt jenes seelischen
Processes, den wir als Ahnung bezeichnen. Und doch
muss Jedem sofort klar werden, dass diese Definition falsch
sein iüuss. Furcht setzt bereits einen bestimmten Inhalt
des Ereignisses voraus; ein Ereigniss, das wir nicht kennein
können wir auch nicht fürchten. Das wäre eine Wirkung
ohne Ursache, also ein Widerspruch. In der Wirklichkeit
giebt es keine Widersprüche; andererseits wird aber doch
Jeder, der im Zustand der Ahnung ist, die Erfahrungstatsache
bestätigen, dass er sich fürchtet, und doch nicht
weiss, vor was. Hier liegt also ein Problem vor.

Versuchen wir es mit einer anderen Definition, um den
Widerspruch zu beseitigen, der ja nur scheinbar sein kann.
Ahnung ist Angst vor einem nahen, unangenehmen
Ereigniss, ohne dass doch das Motiv der Angst, die
Vorstellung des Ereignisses, in unserem Bewusstsein
läge. Nur für das Bewusstsein liegt eine Wirkung ohne
Ursache, also ein psychologischer Widerspruch vor. Wir
können ihn beseitigen, wenn wir zur Erklärung clor
Ahnungen auch noch das Unbewusste heranziehen und

PsychSeh* St'idion. Mai 1800. 14


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