Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 276
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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276 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1890.)

Rohr ist so leicht, dass es ohne Mühe unter dem Arm
weggetragen werden kann.

Es ist kein Zweifel, dass ein solches Experiment sehr
grosse Aehnlichkeit mit denjenigen hat, die in spiritistischen
Sitzungen vorkommen, und wir dürften vielleicht in der
ifee/j/schen Aetherkraft eine Lösung auch dieser Räthsel
finden. Dieses erscheint um so wahrscheinlicher, als die
Aersehe Kraft Gesetzen entspricht, die sich mit unseren
bereits feststehenden Erfahrungen decken. So z. B. ergeben
alle Beobachtungen, dass bei Sitzungen weit bessere
Resultate erzielt werden, wenn dabei musicirt oder
gesungen wird. Gesang allein jedoch macht es auch nicht.
Es wird auch eine gewisse Harmonie gefordert, die jedoch
erst nach Verlauf eines gewissen Zeitraumes erreicht wird.
Alle müssen in ihrem Denken und Trachteu sich gleich
werden. Dann erst beginnt die Kraft sich bemerkbar zu
inacher. Der Tisch kommt in Bewegung und entwickelt
sich darin immer mehr und energischer, je mehr die Töne
sich zu Harmonien entfalten. Der Dreiklang oder Aether-
aecord ist gleich dieser harmonischen Stimmung. Nun
habe ich aber die Beobachtung gemacht und mit mir
gewiss noch viele Andere, dass bei gewissen Gesängen die
Kraft entschieden noch stärker wurde, und zwar bei den
einfachsten Marsch- und Tempoliedern, also bei Liedern
mit einem gewissen Rythmus.

Es wäre höchst interessant, dieses durch weitere
Beobachtungen und Thatsachen bestätigt zu finden. Wir
würden dann in der That in dem Ifeely'schen Kraftmotor
das Geheimniss der Kräfte gefunden haben, die uns umgeben
und gewissermaassen die Brücke bilden vom Diesseits
zum Jenseits. Ich schliesse aber nicht allein von einer
Kraft aus dem Ton, sondern auch aus dem Rhythmus,
und dürfte sich dieses nicht allein aus obiger Beobachtung
ergeben, sondern auch ganz besonders aus folgenden
Thatsachen. Musik, wie Gesang an sich, sind Töne, die,
abgesehen von ihrer Wirkung auf das Gemüth, durch
Harmonie und Rhythmus eine höchst sonderbare Kraft-
iiusserung entwickeln. Nicht nur, dass sie unwillkürlich zu
Taktbewegungen der Gliedmaassen anreizen, was wir selbst
bei Thieren konstatiren, sondern sie erzeugen auch eine
Kraft im Organismus, oder besser, rufen eine schlummernde
Kraft wach, die bei reiflicher Ueberlegung unser gerechtes
Staunen erregen muss. Wir sehen, wie der Soldat im
Rhythmus der Töne, bei Trommel, Pfeife oder klingendem
Spiel, neu gestärkt und erfrischt weiter marschiert, oder
sich auf den Feind stürzt, während er unter anderen


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