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242 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1892.)
und veralteten Glaubens- und Rechtsnormen darbieten.
Dieses immer deutlicher an's Licht zu setzen, ist und wird
bleiben die Lebensaufgabe dieses Journals. Im neuen
Semester werden wir neue Beweisgründe für die gute Sache
ins Feld führen. Wir bitten um rege Mitbetheiligung beim
Wettgange zu diesem grossen Ziele! Wir fürchten wegen
Miss Abboifs Vertreibung aus Leipzig und Wien und wegen
Frau Töpfer's Verurtheilung in Berlin den Verlust nicht
eines einzigen wirklich forschenden Abonnenten unserer
Zeitschrift, im Gegcntheil — es wird sein und werden wie
bei Mr. Slade'% und Hanseris sogenannten Entlarvungen: —
diese Fälle werden nur die Entlarvung der tiefen Unwissenheit
unserer Gegner zur Folge haben in den Augen wirklich
Einsichtiger,
Bestellzettel folgt bei mit der Bitte um baldgeiallige
rechtzeitige Zusendung.
Leipzig, im Juni 1892.
Hochachtungsvoll ergebenst
Die Redaction und die Verlagshandlung.
1. Abtheiltmg.
Historisches und Experimentelles.
Ein Mahatma Mozarfs vor hundert Jahren?
Referirt von Gr. C. UVittig*.
In einem abgerissenen Makulaturblatte einer uns
unbekannten Zeitschrift lasen wir folgende Mittheilung: —
„Des berühmten Mozarts letzte Arbeit war seine Todten-
messe, das Requiem. Die Art und Weise, wie dieses
Meisterstück entstand, ist sehr sonderbar. Mozart sass
einst ganz trübsinnig auf seinem Lehnstuhl, als eine Kutsche
vor seiner Wohnung still hielt und ihm ein Fremder angemeldet
wurde, der ihn zu sprechen wünschte. Ein
unbekannter Mann von gesetzten Jahren, dem Ansehen
nach von Stande, trat mit den Worten herein: — „Ich
komme mit einem Antrag von einem sehr angesehenen
Manne zu Ihnen." — „Von wem?" — fragte Mozart „Er
will nicht genannt sein." — „.Nun, der Name thut auch
nichts zur Sache, was steht dem Ungenannten denn zu
Diensten?" — „Eine Todtenmesse von Ihnen! Er hat eine
Freundin verloren, deren Andenken ihm ewig unvergesslich
sein wird, und der zu Ehren er diese Todtenmesse jährlich
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