Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 426
(PDF, 169 MB)
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426 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 9. Heft. (September 1894.)

blieb zurück. Mit dem Pastor der Gemeinde, Westrin^ kam
ich darauf überein, die Wohnung zu verlassen und die
Thüren zu versiegeln, um zu erfahren, ob auch dann noch
das Unwesen fortfahren würde. Genannter Pastor kam zu
verschiedenen Malen in Gesellschaft des Probstes, des
Bürgermeisters der Stadt und des Polizeimeisters, zugleich
mit mehreren anderen Personen, um zu sehen, ob etwas
geschehe; aber alles war ruhig, wenn sie sich da befanden.
Drei andere Herren aus der Stadt kamen hierher und
untersuchten jedes Zimmer in dem Glauben, dass magnetische
oder electrische Kräfte hier besonders wirkten. Nach
vollendeter Untersuchung erklärten sie bestimmt, dass dies
nicht der .Fall sei. Hierauf wurden alle Fenster und
Thüren von Pastor Wesirin verschlossen, der auch jedes
Schloss mit eigenem Siegel versah, worauf ich zur Stadt
reiste. Tags darauf, an einem Sonntag, sammelte sich eine
grosse Menge Menschen von nah und fern, um zu sehen,
wie es sich verhielt. Eine Person stellte sich bei der einen
Thüre auf, um zu lauschen, wobei die Thüre „weitauf"
sprang. Inwiefern dies durch den Druck genannter Person
geschah, die jedoch behauptete, keinen solchen ausgeübt zu
haben, oder durch andere Kraft, kann natürlicherweise nicht
bestimmt ausgemacht werden. Die Thüre wurde von neuem
verriegelt, worauf die Zimmer während sechs Tagen unbewohnt
standen.

Bei der Oeffnung der Thüren fand sich alles in derselben
Ordnung, wie wir es hinterliessen. Ich zog jetzt
aufs neue mit den beiden ältesten Kindern und dem einen
Mädchen ein. Fünf Tage lang war die Ruhe ungestört.
Nach dieser Zeit zog auch meine Frau mit dem kleinsten
Kinde und dem Kindermädchen*) ein. Noch weitere zweimal
24 Stunden verhielt alles sich ruhig. Donnerstag, den
28. März, wurde meine Schnupfttabaksdose von einem
Schenktische auf die Diele geworfen. Der Freitag verstrich
ruhig. Sonnabend, d. 30. selbigen Monats, wurde ein Teller
vom Schenktische und ein Brodkorb vom Ofen heruntergeworfen
. Eine Zinnschale ging bald denselben Weg. Wir

*) Nach der zur vorhergehenden Note S. 383 gehörigen Textstelle,
sowie der vorliegenden und einigen folgenden erscheint es höchst
wahrscheinlich, dass das Medium für diese Spukereien das „Kindermädchen
" war. Sie war stets anwesend, oder in der Nähe, wenn es
um sie her spukte. Bei ihrer Entfernung vom Hause hörte der Spuk
in ihm auf, bei ihrer Wiederkehr erneuerte er sich. Selbstverständlich
hat sie ihn nicht mit vollem Tagesbewusstsein und Willen, sondern
im verlarvten somnambulen Zustande verübt, denn es spukte ja auch
ebenso, wenn sie schlief, und dann erst recht, als sie in dem einen
Falle von ihrem Herrn geweckt wurde. — Der Sekr. d. Hed,


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