Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 24
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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24 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1898.)

Mutter, erzählte mir einmal, dass sie in Hennersdorf,
nachdem sie sich von Rogau bei Leubus aus dorthin im
Jahre 1800 verehlicht hatte, immer Nachts ein Alp
zu drücken begann. Nach ihrem Bericht sei nun die
Jungnitschen, 'ein Weib, das Lehm frass wie gebackene
Pfeffernüsse', immer zu ihr zum Rocken gekommen. Da gab
ihr die Mutter alle Tage zu essen und auch Vesperbrod.
Das Alles weiss ich noch selber, — wir spannen damals
(um 1811) Wolle über grosse Räder, und wir Kinder
mussten drehen. Als sie nun der Alp wieder einmal heftig
drückte, versprach sie ihm: — 'Alp, wenn du fortgehst, so
backe ich dir auch auf den Freitag ein hübsches Klein-
brodchen mit? — Da war er von ihr fortgegangen. Am
folgenden Freitag kam beim Brodausdemofennehmen die
Jungnitschen zur Hausthüre herein. Da frug die Mutter sie:
— * Was bringst du denn heute schon V — ,Du hast mir ja
letzthin ein hübsches Kleinbrodchen versprochen, da will ich
mir's holen/ — Da verabreichte es ihr die Mutter, ergriff
aber gleichzeitig den bereit gestellten birkenen Kehrbesen
und hieb sie damit zur Hausthüre hinaus bis über ihre
Schwelle. Die hatte die Mutter Jahre lang gedrückt und
kam nun nicht mehr wieder." — Ganz ähnliche Erlebnisse
und dieselbe mit Besen beschwörende Behandlung des Alpes
theilte mir noch im Jahre 1884 eine nahe Anverwandte,
die Schwägerin meiner zu Philadelphia in Pennsylvania
verehlichten Tochter Elsbeth Krebs geb. Wittig, aus einem
Dorfe Niederösterreichs nicht weit von Wien mit. Von
meiner seligen Urgrossmutter Anna Maria Goebel geb. Opitz
aus Bremberg ist mir ein kräftiger Alpspruch überliefert, der
nicht mittheilbar ist, aber in Worten ungefähr dasselbe
besagt, was die Italiener gegen das „marocchio" (s. „Psych.
Stud." August-Heft 1893 S. 414) in einer gewissen Fingerstellung
beider Hände ausdrücken. Ich selbst habe (nach
„Psych. Stud." Januar-Heft 1890 S. 49 ff., Juni-Heft 1882
S. 285) den Alpdruck mit einem von drei Holzkreuzen durch-
flochtenen und unter mein Bett geworfenen Kuthenbesen
wirksam vertrieben, wie mir der Heilbauer Grumbt im Erzgebirge
angerathen hatte. (Man vergl. hierzu noch Proy's
Artikel ,.Ueber Zauber und Zauberei" [„Psych. Studien"
September-Heft 1896 S. 429 ff.])

(Fortsetzung folgt.)


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