Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 515
(PDF, 195 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0525
Maier: Camille Flammarion als Vertheidiger des Animismus. 515

Forschern angenommenen) einer „psychischen Kraft", den ich
(wie weiter oben nachgewiesen wurde) schon seit 1863 gebrauche
und den man seither in Mode gebracht hat."

„Freilich bleibt immer noch eine andere Hypothese
offen, das geben wir ohne Weiteres zu: nämlich zuzulassen,
dass, was der unsichtbare Mitsprecher selbst behauptet, er
ein unabhängiger „Geist" sei. Aber dann muss man mindestens
zu gleicher Zeit zulassen, dass er nur durch uns
denkt, dass er nur weiss, was wir wissen, dass er aus uns
seine Ideen, seine Grammatik u. s. w. schöpft. Diese Hypothese
ist noch weit complicirter als die erstere. Immerhin
darf man sie nicht ganz verwerfen; sie verdient
eine erneute und ernste Prüfung. Für die eben besprochenen
Fälle scheint uns aber einfach eine unbewusste
Exteriorisation des Denkens vorzuliegen. Aber
diese Theorie erklärt allerdings nicht Alles. Eine eingehendere
Erörterung des Gegenstandes müssen wir uns für später
vorbehalten."--

Somit ist also unzweifelhaft klar: Camille Flammarion,
der durch seine Mediumschaft dem Vater des französischen
Offenbarungs-Spiritismus, Allan Kardec, ein Werk verschaffte,
das man seither als eines der besten und beweiskräftigsten
des Meisters betrachtete, hätte demnach nicht nur niemals
in seiner langjährigen spiritistischen Praxis den von ihm
ersehnten Besuch eines vorangegangenen Verwandten oder
Freundes erhalten, sondern sein mediumistisches Werk wäre
auch lediglich der Reflex desjenigen, was er im Colleg oder
in seinen speziellen Studien gelernt hatte. Noch mehr:
trotz den transscendentalen (bezw. okkulten) Phänomenen,
die er in grosser Zahl mit den hervorragendsten Medien
erzielt hat, glaubt er nicht, dass die genannten Phänomene
den Geistern, den Larven oder den Elementalen zuzuschreiben
seien. Er erblickt, am Ende seiner spiritistischen Laufbahn
angelangt, zu einer Zeit, wo die Koryphäen des Spiritismus,
Aksakoff und du Prel, sich durch Gesundheitsrücksichten
leider zum Schweigen verurtheilt sehen, dank den in den
letzten Jahren gemachten erstaunlichen Fortschritten der
exakten Forschung auf okkultistischem Gebiet, nur noch
Suggestion, Autosuggestion, Bewusstseins - Spaltung, Exteriorisation
der Kraft darin, welche die in uns wohnende
„psychische Kraft* ermöglicht. Welcher scheinbare Triumph
für die Gegner der spiritistischen Theorie im animistischen
und vollends im materialistischen Lager!

Er kann sich dabei noch auf William Crookes berufen,
der gleichfalls sagt: „Wir behaupten, dass man bis jetzt
keineswegs genügend bewiesen hat, dass ein anderer diri-

35*

*-<rw


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