Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 770
(PDF, 212 MB)
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770 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1900.)

Frankfurt a. M. niedergelegt. Diese bestätigten auch auf
eine geschehene Anfrage, dass sich in ihrer Verwahrung ein
wohl eingepacktes uud versiegeltes Packet, dem Anscheine
nach die Papiere enthaltend, befände. Man glaubte ihm um
somehr, da er ausserdem seinen Angaben durch eine von
dem Herzog von Kurland gewünschte Geisterbeschwörung
einen unwiderleglichen Beweis zu geben wusste. In dem
Palais des Herzogs liess Schrepfer den Geist des verstorbenen
Chevalier de Saxe vor der ganzen Gesellschaft erscheinen.
Der Eindruck war so mächtig und grauenvoll, dass der
Herzog in Ohnmacht fiel und der Kammerherr von Heynitz
fast darüber den Verstand verlor. Trotzdem erwachte bald
wieder das Misstrauen seiner Anhänger; sie verlangten das
versprochene Geld. Da entfernte sich Schrepfer von Dresden,
wo er in Gegenwart seiner vertrautesten Schüler, der Herrn
von Hopfgarten und ßischofswerder, auf einem Spaziergange
nach dem Rosenthal seinem Leben durch einen Pistolenschuss
ein Ende machte. Seine Papiere und verschiedene physikalische
Apparate, welche sich in seiner Wohnung befanden, sollen
in den Besitz des Herrn v. Bischofswerder gekommen sein,
der nach diesem Vorfall in Berlin am Hofe eine Anstellung
fand und später im Verein mit dem berüchtigten WÖllner
und der liederlichen Gräfin Lichtenau den schwachen, leichtgläubigen
König beherrschte. Zu diesem Zwecke wurden
allerhand verwerfliche Mittel und vorzugsweise auch Geistererscheinungen
angewendet. Ein Mal musste auf Veranlassung
der Lichtenau ihr und des Königs im zarten Alter verstorbener
Sohn, der von Friedrich Wilhelm II. abgöttisch geliebte Graf
von der Mark, erscheinen, um ihn an seine Pflichten gegen
die Gräfin zu mahnen und das schon etwas gelockerte Band
zwischen beiden von neuem zu befestigen. Mit Hilfe dieser
und ähnlicher Taschenspielerkünste herrschten die Pietisten
und politischen Intriganten an dem Hofe Friedrich Wilhelm^ IL
zum Verderben des preussischen Staates. — Auch in den
letzten Jahrzehnten hat es in Berlin nicht an Geistererscheinungen
und Geisterbeschwörern gefehlt, an deren
Spitze der inzwischen verstorbene geheime Registrator JBTorwwn^
stand. Derselbe versammelte in seiner Wohnung ein Häuf—
lein Auserwählter und Gläubiger, zu denen mehrere Herren
und Damen aus den höheren Ständen gehörten. Mittels des
sogenannten „Psychographen", eines dem Storchschnabel
ähnlichen Instrumentes, verkehrte die Gesellschaft mit den
abgeschiedenen Geistern und Seelen. So wurde eines Tages
durch Herrn Hornung der Geist des todten Heine citirt, um
über seinen jetzigen Aufenthalt Aufschluss zu geben. Aber
der ungezogene Liebling der Grazien beantwortete die an


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