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256 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 4. Hett. (April 1905.)
ä observer dans le plus grand nombre de pays possible les ph&io-
mfenes oceuites, mon attention fut attir^e k San-Franciseo, par M. J.
Munsell Chase, 6diteur du „Journal Philosophique", sur le medium
k mat&ialisations & V. Miller, 1084 Bushstrasse. J'en ai publik
quelques fragments dans le „Journal du Magn&isme", „La
Lumifere" et dans le „Phare de Normandie", mais en plus
grand nombre dansles„EtudesPsychiques" (Leipzig
, Aksakom)" usw., was jeder logisch denkende Leser doch nur auf
angebliche Berichte über genanntes Medium beziehen konnte; daher
unsere Bemerkung, dass wir solche „weder erhalten, noch gewünscht
haben, seitdem Sie Berlin verlassen mussten". Letzteres bestreiten
Sie und fügen bei: „Ich weiss absolut nicht, was mich hindern
würde, in Berlin zu leben, wenn ich den Wunsch dazu hegte; ich bin
doch nicht steckbrieflich verfolgt. Ich hätte nicht geglaubt, dass
Sie, s. g. H. Pr., absoluten Gemeinheiten, von denen ich
damals erst fast über 1 Jahr später hörte, Glauben schenken würden.
Der Ekel vor diesem Schmutz ist so gross, dass er mich fast hindert,
mich zu rechtfertigen... Im Februar 1904, in der City of Mexico,
wollte es der Zufall, dass ich einen Hamburger Herrn kennen lernte,
der kürzlich in Geschäften dort eingetroffen war und mir erzählte
— er kannte mich aus magnetischen und spiritistischen Fachjournalen
—, dass Mitte 1908 einige infame Notizen über mich in der
deutschen Presse erschienen seien, die einen entmündigten
Juristen zum Autor hätten. Ich habe diese nicht gelesen; ist mir
recht berichtet worden, so hat nur die heftigste Eifersucht
diesen „gentleman", der fast wahnsinnig in eine Dame verliebt war,
von der er annahm, dass sie ein „faible" für mich hätte, zu seiner
auf ganz falschen Voraussetzungen, schiefen Behauptungen und gewaltsamen
Schlüssen beruhenden Infamie getrieben, die um so feiger
ist, da ich, weit vom Schauplatz entfernt, diesen Patron nicht fassen
kann, der offenbar dem Grundsatz huldigt: „Calumniare audacter,
semper aliquid haeret." Dieser „Ehrenmann" scheint verbreitet zu
haben, ich, der ich gar nicht hypnotisieren kann, hätte in jenem
Fall zu unlauteren und eigennützigen Zwecken Hypnose angewendet!
Seit 14 Jahren bekämpfe ich in meinen Aufsätzen und Schriften
aufs eifrigste die Ausübung solcher Vergewaltigung; freilich bei
diesem, allerdings unzurechnungsfähigen Herrn muss ich mir sagen:
oleum et operam perdidi." — Nicht jene auch uns seiner Zeit zugeschickte
Zeitungsnotiz, die leider von Seiten Ihrer zahlreichen und
zum Teil hochgestellten Gönner damals keinen Widerspruch fand,
sondern Ihre eigene Mitteilung, wornach die (auch in den „Psych.
Stud." mehrfach von uns erwähnten) Anfeindungen Ihrer Gegner
aus ärztlichen Kreisen, die ihnen den von der Pariser magnetischen
Hochschule verliehenen Titel eines „professeur honoraire" nicht
gönnten und Ihnen nach bekannten Mustern die Polizeibehörde auf
den Hals hetzten, Ihnen den Aufenthalt in Berlin unerträglich
machten, hatte unsere obige Bemerkung veranlasst. Wenn selbstredend
die „Psych. Stud." auch nicht der Ort sind, wo die nachher
fegen Sie öffentlich erhobenen Beschuldigungen zum Austrag gerächt
werden könnten, so glaubten wir einem langjährigen und geschätzten
früheren Mitarbeiter doch die Genugtuung schuldig zu
sein, ihn darüber selbst kurz zum Wort kommen zu lassen. Nachdem
nun dies geschehen ist, würden wir Ihre uns zugedachten und
unsere Leserschaft sicherlich lebhaft interessierenden okkulten „Erlebnisse
" gerne zum Abdruck bringen, zumal nun der seit langer
Zeit akut gewesene Raummangel durch vorläufigen Ab3chluss der
mit so viel Beifall aufgenommenen Dankmar'sehen Studie nachgelassen
hat.
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