Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
34. Jahrgang.1907
Seite: 8
(PDF, 223 MB)
Bibliographische Information
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8 Psychische Studien. XXXIV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1907.)

eingehendste untersucht, ohne dass je irgend etwas Verdächtiges
gefunden worden wäre. Zu Beginn der dritten
Sitzung wurde Miller in Gegenwart Delanne'* in einem an-
stossenden Zimmer vollständig entkleidet und dann in eine
Frauenschürze aus schwarzem Stoff, die rückwärts mit
Knöpfen geschlossen war, gesteckt. Man hatte ihm nicht
einmal das Hemd gelassen, um keinen weissen Stoff in
seiner Nähe zu wissen! Ob solche Manipulationen glücklich
gewählt sind, lasse ich dahin gestellt. Man hat mir von
Miller befreundeter Seite versichert, dass die Prozedur dem
Medium sehr peinlich war und dass Miller durch die lächerliche
Maskerade schliesslich ausserordentlich unangenehm
berührt wurde, ein Umstand, der natürlich nicht zur Verbesserung
der Sitzungsbedingungen beiträgt. Man kann sich
bezüglich der Kontrolle des Mediums nur den treffenden
Worten Dr. Bormanriz und Professor Maier's anschliessend)
Die Wertlosigkeit solcher Untersuchungen und Entkleidungen
zeigte sich gerade in dieser Sitzung deutlich,
denn Delanne berichtet, dass Miller vor Beginn der Sitzung
(also nach seinem Kleiderwechsel) einige Aenderungen in
der Sitzordnung vornahm, wobei ihm sein Begleiter Klebar
behilflich war, so dass beide einige Zeit nebeneinander
standen. Durch diesen unglücklichen Umstand, meint
Delanne, wurde die vorhergegangene Untersuchung des
Mediums zum Teil entwertet. Man kann dem nur beipflichten
. —

Die vierte Sitzung stand gegen die übrigen an Deutlichkeit
der Phantome und in Bezug auf den raschen Zug
der Erscheinungen zurück, ohne Zweifel, weil man Miller
bei Beginn der Seance durch Zurufe brüskiert hatte, was
denselben so erregte, dass er sofort weggeheii wollte. Dieser
Vorfall ist um so bedauerlicher, da dieser Sitzung Vesme,
der bekannte Chef-Redakteur der „Annales" beiwohnte, für
dessen klares und gewichtiges Urteil man günstige Verhältnisse
gewünscht hätte. Delanne bemerkt zu dem unangenehmen
Vorfall sehr richtig, dass zu oft vergessen wird,
dass das Medium „sensitiv" ist und dass es indisponiert wird
durch übelwollende Gesinnung der Teilnehmer. „Ohne
Zweifel", sagt Delanne treffend, „das Recht der Kritik ist
absolut; aber es muss mit Takt und Mass geübt werden,
und nicht den Ton eines beleidigenden Verdachts anschlagen
. Alle Forscher, welche eine lange Praxis in diesen
Dingen besitzen, werden die Richtigkeit dieser Bemerkung

*) Siehe „Uebersinnliche Welt" (Oktober 1904) und „Psych.
Stud.« (Dezember 1906, S. 758).


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