Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
34. Jahrgang.1907
Seite: 606
(PDF, 223 MB)
Bibliographische Information
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606 Psychische Studien. XXXIV. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1907.)

nicht anders zu können, als die Angelegenheit der Kriminalpolizei
zu tibergeben und den Pensionär zu verdächtigen.
Diese übernahm auch die Untersuchung und das Resultat
derselben war: der Pensionär hatte tatsächlich sowohl den
Bing als auch die Löffel gestohlen und bei einem Pfandleiher
versetzt. Den Erlös für die Wertstücke hatte er mit jungen
Mädchen durchgebracht. —

In einem anderen Falle hatte eine reiche Dame einem
Herrn 60000 Mark zu einem gewissen Zweck übergeben,
mit welcher Summe derselbe indes verschwand. Darauf
stellte die Dame Ermittelungen nach dem Herrn an und,
da sie von der Gabe des Herrn F. gehört hatte, so beauftragte
sie denselben, Aufenthaltsort usw. des betreffenden
Herrn zu ermitteln. Um sich mit diesem in Rapport zu
setzen, erbat sich Herr F. von seiner Auftraggeberin irgend
etwas, was von dem Betreffenden herrühre, worauf sie ihm
einige Zeilen aus einem Briefe übergab. Es wird hierzu
bemerkt, dass diese Zeilen nichts enthielten, was für
Herrn F. auch nur zu irgend einer Schlussfolgerung hätte
dienen können. Er erkannte aus dem Stückchen Brief den
Aufenthaltsort, auch die Strasse und das Haus, in welchem
der Betreffende Wohnung genommen hatte und schilderte
Anlage und Bau der Häuser und Strassen, sowie die Lage
des Ortes genau. Die Strassenschilder konnte Herr F. jedoch
nicht lesen, da sie fremdsprachlich waren. Dagegen
konnte er die Gesellschaft, in der sich der fragliche Herr
bewegte, genau in Kleidung und sonstigem Aussehen erkennen
, sowie sämtliche näheren Umstände, welche die
Dame besonders interessieren mussten, angeben. Desgleichen
erwähnte er des Zeitpunktes, zu welchem der
Herr wieder zurückkehren würde. — Alles traf wie vorhergesagt
ein und bestätigte sich die Richtigkeit der Vorgänge
bis in alle Einzelheiten. —

Von der Eigenart der Inspiration mögen nachfolgende
Beispiele sprechen; doch will ich als erstes mit
einem solchen beginnen, in welchem Herr F. durch seinen
Ungehorsam gegen seinen geistigen Führer hat büssen
müssen, wenngleich auch nur in Form einer völligen
Niederlage. Er wurde nämlich von diesem beauftragt, in
einem Verein einen Inspirations-Vortrag ohne vorherige
Angabe des Themas abzuhalten. Herr F. glaubte aber
nicht an die Verwirklichung eines solchen, trotzdem er doch
schon verschiedene Beweise dafür, dass er sich auf seinen
Freund verlassen konnte, erhalten hatte, bereitete sich nach
eigenem Ermessen eine Aufgabe vor und ging nun ziel-
bewusst an dem angesagten Tage in den Verein. Er trat auf


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