Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 18
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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18 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1909.)

Zeugen ihn nicht berühren können, ohne sich von ihren
Plätzen zu erheben. Die Stellung zweier Eüsse ist mit
Kreide auf dem Parkett markiert. Ich dedoubliere Mme.
Lambert und bitte das Phantom, sich dem Tische zu nähern
und dort zu klopfen oder ihn von der Stelle zu rücken.
Das Phantom verdichtet sich nur langsam. Gegen 9% Uhr
wird die Versuchsperson unruhig; sie sieht am Fenster
eine schwebende, schwach leuchtende Säule. Ich beruhige
sie und bitte das Phantom, sein Möglichstes zu tun, um
uns am Tische einige Phänomene zu schaffen. Mme.
Lambert wird nervös und ihre Unruhe wächst. Trotzdem
hören wir mehrmals schwaches Klopfen in dem Tisch. Um
10 Uhr 5 Minuten stürzt sie nach rückwärts und stößt
einen Schrei des Schreckens aus; sie sagt, daß ein Phantom
kommt, das am Fenster neben meinem Schreibtisch ist.
Ich suche sie zu beruhigen und sage ihr, daß das Phantom
erwartet wurde und daß es keine schlimme Absicht habe.
Allein wie bei den zwei früheren Erscheinungen wird sie
von Schrecken ergriffen und von heftigen Nervenerschütte-
rungen befallen. In einem Moment erhebt sie sich hastig
und will nach vorwärts stürmen, rufend, daß ihr Phantom
von dem andern heftig angezogen werde. Ich halte sie zurück
, mich gegen sie stemmend. In dem Augenblick, wo
diese Anziehung stattfand, hört man den Tisch auf dem
Parkett gleiten. Nach einigen Sekunden hört die Anziehung
auf und Mme. Lambert sinkt schwer in den Fauteuil; die
Beine sind gekreuzt eines über dem anderen und sehr
stark vom Krämpfe ergriffen. Noch in diesem Moment
hört man den Tisch über den Boden gleiten.

Ich suche den Krampf der Beine zu beseitigen, aber es
gelingt mir nur mit Mühe. Ich beruhige die Dame so viel
als möglich und bereite ihr Erwachen vor. Wir betrachten
die Stellung des Tisches: das eine Ende ist von dem
Platze, den das Phantom einnahm (vor der Erscheinung),
einen Zentimeter entfernt worden; das andre Ende ist dagegen
um 3% Zentimeter näher gerückt. Ich wecke Mme.
Lambert auf; sie ist sehr ermüdet und ich setze sie sofort
wieder in Schlaf. Ich bitte die Schlafende, uns zu sagen,
wer das Phantom war, das kam. „Es war Therese,K antwortet
sie mir nervös, „aber sprechen Sie nicht davon, ich
fürchte mich davor." Ich frage sie, wie es kam, daß in
dem Moment ihrer heftigsten Aufregung der Tisch gerückt
wurde. Sie antwortet, daß ihr Phantom sich vor dem Tische
befand und nun heftig gegen das andre Phantom hingezogen
wurde, daß es das eine Ende des Tisches von sich stieß
und Anstrengungen machte, vorbei zu gehen, und daß es


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