Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 26
(PDF, 214 MB)
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26 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1809.)

sitzt aber absolut keinen wissenschaftlichen Beweis für ihre
Existenz. Man kann doch nicht die Tatsachen als Beweis
dafür anführen, daß sie von Geistern kommen, weil sie so
entschieden auf die persönliche Identität mit verstorbenen
Personen abzielen. Man wird eine nicht so berichtete Evidenz
bekommen und es ergiebt sich überhaupt keine solche
von wissenschaftlichem Charakter. Was man zu erklären
hat, ist nicht die bemerkenswerte Natur der Tatsachen,
sondern ihre gleichförmige Beziehung auf verstorbene Personen
: Telepathie, welche Ereignisse von verstorbenen Personen
erlangen kann, aber nicht von Lebenden, ist eine
merkwürdige Fähigkeit, die gefährlich ist und fast teuflischer
Natur zu sein scheint. Es mag aber so sein, wenn Sie angesichts
dieses Ausgangs diese Annahme vorschlagen. Dann
darf ich bei dieser Gelegenheit wohl fragen, wie Sie die
Trivialitäten und die Konfusion mit einer so bemerkenswerten
Fähigkeit in Ubereinstimmung bringen werden. Eine
unbegrenzte Kraft in jeder Hinsicht als Zutritt zu wichtigen
Tatsachen, ist eine schlimmere Anomalität im menschlichen
Wissen, als Geister es möglicherweise sein können. In der
Tat können Sie vernünftigerweise zur Beschränkung der
Trivialität überhaupt nicht mit der Hypothese der Telepathie
rechnen, während dies bei der spiritistischen vollkommen
einfach ist.

Aber kein Wissenschaftler glaubt an diese Art von
Telepathie. Er wird als unabhängigen Beweis fordern, daß
eine Tatsache vorliegt, ehe er sie als ein Ersatzmittel für
eine spiritistische Erklärung von Tatsachen verwendet, die
sich ausschließlich auf die persönliche Identität von verstorbenen
Personen beziehen. Wir werden einfach die ihr
anhaftende Verantwortlichkeit für die beweisende Augenscheinlichkeit
ihrer Annahme verwerfen und, wenn jene vorwärtskommt
, so werden wir sie leidenschaftslos betrachten.

In zweiter Linie ist des Autors Auffassung vom „Super-
normalen" gänzlich verschieden von der des wissenschaftlich
gebildeten Menschen. Er fordert seltsamerweise als
Beweis für das künftige Leben Mitteilungen, die nach dem
gegenwärtigen Stande der Forschung unverifizierbar sind.
Er klagt, daß die Evidenz sich lediglich auf das irdische
Leben des Dr. Hodgson beschränke. Genau dort liegt die
zwingende Kraft der Tatsachen und des Beweises. Wir
könnten gegenwärtig auf wissenschaftliche Weise nicht
irgendeine Ansicht über die Zustände der transszendentalen
Welt verifizieren. „Supernormal" bedeutet nicht die Kenntnis
von Dingen in der Geist erweit, noch schließt es notwendigerweise
etwas Geisterhaftes in sich. Manche ver-


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