Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 41
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. Schnellen: Die Anastasia Jesu? 41

Für das Auferwecken der Toten oder von den Toten,
so führt Smith hier aus, wird im Neuen Testament meist
der Ausdruck dviartj/XL gebraucht. Das Wort bedeutet aber
eigentlich nur hinstellen, aufrichten oder wieder herstellen.
Und in diesem Sinne kommt es z. B. Matth. 22, 24 vor,
wo es einfach „erwecken, stiften* bedeutet. Oder Marc. 14,
58, wo es von dem Wiederaufbauen des Tempels gebraucht
wird. Gewöhnlich freilich steht es für das Auferwecken
Gestorbener: besonders da, wo es auf Jesus angewendet
wird. So z. B. Akt. 2, 24. Indessen gibt es doch auch
hier ein paar Stellen, wo es offenbar einen anderen Sinn
hat. So vor allem Akt. 3, 23 und 7, 37: „Einen Propheten
wird euch der Herr erwecken *. Hier ist der Gedanke an
Auferstehung offenbar beide Mal ausgeschlossen, und das
Wort (avaöt'fjosd bedeutet hier einfach: er wird senden oder
einsetzen. Und das Gleiche gilt bei dem inneren Zusammenhange
der ganzen Stelle offenbar auch von Akt. 3, 26
(Weizsäcker übersetzt: euch zuerst hat Gott seinen Knecht
aufgestellt). Und schließlich ohne alle Frage auch von
3, 20—21, wo die Senduog des von Gott eingesetzten Jesus
Christus noch in der Zukunft liegt (Weizsäcker: daß er
absandte den für euch bestellten Christus Jesus). Wir
haben hier also zwei Formen der Anwendung des „ erwecktu
auf Jesus, die beide sicher nicht auf die Auferstehung,
sondern auf seine Sendung oder himmlische Einsetzung
anspielen.

Auch Akt. 13, 32 — 33 können die Worte „indem er
Jesus erweckte* (Weizsäcker: aufstellte) bei der Beziehung
auf Psalm 2, 7 nur von der Bestimmung zur Sohnschaft
oder Einsetzung in die Rechte des SoU» verstanden
werden. Dann aber biegt der Schreiber im nächsten Verse
(34) den Gedanken mit einem Male um und fährt fort:
„daß er ihn aber von den Toten erweckt hat", was er nun
durch den Hinweis auf Psalm 16, 10 soweit wie möglich
zu beweisen versucht. Die Stelle zeigt uns also nicht blos
den echten apostolischen Sinn des Wortes: die ursprüngliche
Idee, sondern auch den Vorgang ihrer Umbildung zu einer
gänzlich verschiedenen Bedeutung! Ebenso dürfte es sich
auch mit Akt 17. 31 verhalten, wo der angehängte Hinweis
auf die Erweckung von den Toten nicht recht im Sinne der
vorhergehenden Predigt (Vers 22 — 23) liegt. Und auch
Hebr. 7, 11 und 15 („ein anderer Hoherpriester wird auflegt
. Wohl aber kann die Einsicht in den wahren Charakter der
evangelischen Berichte die Anhänger jenes Glaubens davor bewahren
, fruchtlose Mühe an einen wenig dankbaren Beweisfall zu
vergeuden!


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