Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 45
(PDF, 214 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. fctehnehen: Die Anastasia Jesu?

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Reich, als es alle Völker und Sprachen umschließen soll;
aber es ist durch und vor „dem Alten der Tage" in den
Himmel übertragen und insofern ein „Reich des Himmels".
Sein König aber ist ein überirdisches, die höchste Gottheit
vertretendes Wesen: einer, der einem Menschensohne gleicht
und in den Wolken des Himmels herankommt (Dan. 7,13;
Matth. 24, 30. 26, 64; Marc. 13, 26. 14, 62; Luk. 21, 27;
Apokal. 1, 7. 14, 14). Und seine Einführung soll (nach der
unschätzbaren kleinen Apokalypse Matth. 25, 31—46) nach
allerlei äußeren Vorzeichen durch eine gewaltsame Umwälzung
aller Dinge erfolgen. Nun verkündet aber
Johannes der Täufer, daß das Himmelreich nahe
herbeigekommen sei und daß Einer nach ihm kommen wird,
der stärker sei denn er selbst: offenbar der König jenes
Eeiches. Denn beides: das Kommen des Reiches und das
Kommen des Königs gehört ja zusammen. Wie sich der
Täufer diesen Mächtigeren vorstellte, können wir nicht mehr
sagen. Aber auf alle Fälle kam der König geradewegs in
sein Reich: bekleidet mit Macht und getragen durch die
Allmacht Gottes. Daher war er bereits „erweckt* von
Gott, bereits erhoben zur rechten Hand Gottes: war bereits
„der von Gott bestimmte Richter über Lebende und Tote46
(Akt. 10, 42), „der da zukünftig ist zu richten Lebende und
Tote" (IL Tim. 4, 1; I. Petr. 4, 5). Dieses unmittelbar bevorstehende
Gericht ist dei* Grundton in der Predigt des
Täufers (Marc. 3, 12). Und es ist in der Tat ebenso unzertrennlich
von dem Kommen des Reiches, wie es die bereits
vollzogene Einsetzung (d. i. die Erweckung oder
Anastasis) des obersten Richters notwendig schon voraussetzt.

Diese Predigt aber war „der Anfang des Evangeliums
von Jesus Christus* (Mark. 1, 1. 4). Und in der Apostelgeschichte
begegnen wir noch alten „Jüngern* oder
Angehörigen der christlichen Gemeinde, die nichts von dem
Heiligen Geiste wissen und nur mit der Taufe des Johannes
getauft waren, also offenbar von dem Leben und Tode Jesu
nichts wußten (Akt. 19, 1—7). Ja, wir lesen sogar von
einem Juden Apollos, einem geborenen Alexandriner, der
mündlich unterwiesen war in dem „Wege des Herrn* und
mit Eifer weit und breit „die Lehre von dem Jesus*
(rä jtsqI tov 'htcov) verkündet, obgleich er nur von der
Taufe des Johannes wußte! (Akt. 18, 24—26). Es liegt also
klar zu Tage, daß das Evangelium (denn das ist „der Weg
des Herrn*) und die „Lehre von Jesus* eifrig und weithin
auch von solchen verkündet wurde, die von einem Erdenleben
Jesu überhaupt nichts wußten: einfach auf Grund der
Predigt des Johannes, daß das Himmelreich nahe herbeige-


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