Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 51
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Wernekke: Neue Studien über automatische Schrift. M

stand der sich manifestierenden Verstorbenen gewünscht
werden, handelte es sich hier hauptsächlich um Feststellung
ihrer Identität — oder genauer, um das Erhalten von Mitteilungen
, die, von den verschiedenen Medien niedergeschrieben
, sich gegenseitig ergänzen sollten und deren Inhalt
womöglich nicht durch Uebertragung der Gedanken
einer der anwesenden Personen gegeben sein konnte. Nur
ließ sich diese Bedingung nicht in aller Strenge durchführen.
Jedoch war mindestens bei der umständlichsten Versuchsreihe
dafür gesorgt, daß weder das Medium (Piper), noch
die Kontrolle (Rektor) die an Myers gerichtete Mitteilung
verstehen konnten. Beide waren der lateinischen Sprache
unkundig, und es nahm daher wiederholte Sitzungen in
Anspruch, um bei Myers, der seinerzeit mit Griechisch und
Lateinisch völlig vertraut gewesen, das volle Verständnis
für nachstehende, absichtlich in schwerfälligen und dunklen
Wendungen gehaltene Botschaft herbeizuführen:

„Diversis internuntiis quod invicem inter se respondentia
jamdudum committis, id nec fallit nos consilium et vehementer
probamus. Unum accesserit gratissimum nobis: si,
cum duobus quibusdam ea tradideris, inter quae nullus
appareat nexus, postea quamprimum rem per testium ali-
quem ita perficias, ut latens illud in prioribus explicetur*
(auf Deutsch etwa: Daß v du verschiedenen Vermittlern
schon lange wechselweise einander entsprechende Mitteilungen
anvertraust, dieser Plan ist uns nicht entgangen und
wird entschieden von uns gebilligt. Eins würde uns noch
besonders lieb sein: wenn du, nachdem du zweien etwas
augenscheinlich Zusammenhangloses mitgeteilt hast, dann
erst mit Hilfe eines Dritten bewirktest, daß der in dem
vorigen verborgene Sinn klar wird).

Der „gute alte Rektor" übernahm es, diese Sätze,
die ihm in kurzen Abschnitten nach und nach vorgelesen
wurden, zu befördern; Myers und Hodgson nahmen gemeinschaftlich
Kenntnis davon und Myers gab sein Verständnis
für die Botschaft zu erkennen, indem er sie nach
und nach (natürlich immer durch automatische Schrift)
ins Englische zurückübersetzte, überdies aber den verschiedenen
Medien allerlei kurze Äußerungen (zuweilen auch
einfache Zeichnungen) zukommen ließ — meist kurze Worte,
englisch, lateinisch und griechisch, deren Sinn den Experimentierenden
erst allmählich durch Zusammenstellung
klar wurde. Nach einer Anspielung auf eine horazische
Ode (Carm. I, 28: auf Archytas) war besonders merkwürdig
der mühsam gewonnene Hinweis auf einige Verse von
Robert Browning, mit dem Myers befreundet gewesen. Sie

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