Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 83
(PDF, 214 MB)
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Kateta: Prof. Dr. James Hervey Hyslop's Experimente. 83

Ich komme wieder zu der Auffassung des Supernormalen
zurück. Ich sage und wiederhole es, daß es die Erwerbung
einer Information durch irgendwelche andre Mittel
als die der Sinneswahrnehmung bezeichnet. Von diesem
Standpunkte werde ich nochmals das Problem darlegen,
was wir von der Rechtsgiltigkeit der spiritistischen Theorie
zu halten haben.

Es gibt drei fundamentale Bedingungen einer spiritistischen
Voraussetzung: 1. Die erhaltene Nachricht („infor-
mation") muß supernorrnal sein, d. h. nicht erklärbar durch
die normale Sinnes Wahrnehmung. 2. Die Ereignisse müssen
verifizierbare Erinnerungen der verstorbenen Personen sein
und so ihre persönliche Identität darstellen. 3. Die Ereignisse
müssen trivial und spezifisch und mindestens in der
gewöhnlichen Erfahrung andrer verdoppelt sein. Jede andre
Art von Tatsachen wird skeptischen Einwendungen ausgesetzt
sein, die unbeantwortet bleiben werden.

Der Standpunkt, den der psychische Forscher einzunehmen
hat, ist jener der Materialisten, das heißt, er muß
annehmen, daß die materialistische Anschauung den ersten
Anspruch auf Beachtung hat und daß die Tatsachen zumindest
mit ihren Forderungen unvereinbar sein müssen,
um für den spiritistischen Gesichtspunkt eine Stütze zu gewinnen
. Nun behauptet die materialistische Theorie, daß
das Bewußtsein eine Funktion des Gehirnes und somit mit
diesem vergänglich sei. Diese Annahme wird allgemein für
die verschiedenen Funktionen des körperlichen Organismus,
wie: Verdauung, Zirkulation, Ausscheidung esc. eingeräumt.
Alle diese werden als organische Funktionen und somit als
mit dem Körper vergänglich angenommen. Wenn das Bewußtsein
eine einfache Funktion ist, so unterliegt es demselben
Schicksale. Da wir nun keinen Beweis hinsichtlich
der angeführten Phänomene aus den Berichten der psychischen
Forscher haben, daß das Bewußtsein ohne körperlichen
Organismus existieren kann, haben wir uns zu vergewissern
, ob die Phänomene die aufgestellte Annahme
eines Fortlebens zu rechtfertigen vermögen. Wenn dem
aber so ist, dann kann die materialistische Theorie nicht
mehr aufrecht erhalten werden und dies ist bereits bewiesen
. Menschen mögen hinsichtlich der Natur der Tatsachen
sehr verschieden sein, aber wenn man deren supernormalen
Charakter einmal zuläßt, so ist das Ergebnis klar
bestimmt und liegt offen zur Diskussion vor. Jede Tatsache
, abgesehen vom Charakter und abgesehen von deren
logischen Konsequenzen, welche die erwähnten drei Charakteristika
: Supernormalität, Wichtigkeit für die persön-

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