Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 170
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0174
170 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 3. Heft. (März 1909.)

geradezu widerliehen, erzreaktinär schmeckenden Schmeicheleien
, sodaß mm es vollkommen versteht, wenn Maximilian
Harden es als patriotische Journalistenpflicht betrachtete
, den Kaiser durch Aufdeckung auch dieser „allerliebsten
Taschenuhr-Historiette", wornaeh letzterer die „Wahrheit
des Offenbarungsspiritismus de beaueoup d'importance erkannt
" hätte, von so verderblichen Einflüssen einer angeblich
spiritistischen Tafelrunde zu befreien. Das schmachvolle
Verhalten des diesen Spiritisteukreisen, wie es scheint,
nahestehenden Fürsten Eulenburg in seinem Meineidsprozeß
sucht Verfasser auf die gefahrvolle Macht zurückzuführen,
welche der „Nephesch", der unsere ganze Sensualität beherrschende
„Blutgeist", über uns gewinnen könne, „sodaß
wir persönlich in eine Tätigkeit gebracht werden, von der
wir nachher gar keine Erinnerung haben und gamichts davon
wissen", wie in Paris vor Jahren ein Herr sich habe
photographieren lasse** und nachher, als der Photograpb
ihm die Bilder und die Rechnung überbrachte, gar keine
Erinnerung davon gehabt habe! „Kaiser Wilhelm hat von
Natur nicht nur den gokiuen Fluß der Rede — nomen et
omen: der Heiligenname des 27. Jan. Chrysostomus, d. i. zu
deutsch „Goldrede",*) — auch diamantene Klarheit und Festigkeit
des Denkens ist dem Kaiser eigen" u. s. f. Es sei
„doch wohl nicht von ungefähr^ daß das unte? der vorzüglich
umsichtigen Leitung Carl Schönherr^s im Rayon des
Materialisationsmediums Fenime masquee photographisch
und lebendig im vollsten Bischofsornat aufgetretene, bis
heute großartigste und herrlichste Phantom des St. Hubertus
aus der Zeit der Merowinger sich nach Berlin zu den
noch nicht gänzlich unkatholischen HohenzoJlern hingezogen
empfand. Hubertus offenbarte uns durch sein Erscheinen,
daß die auf unerschütterlichem Gehorsam sich gründende
katholische Kirchlichkeit im Jenseits fortbestellt. Das ist
die hohe Weltbedeutung der spiritistischen Erscheinung des
Heiligen, die mich ein lauter Weckruf für die katholische
Kirche dünkt zur rettenden Tat in unserer Zeit des großen
Abfalls des Volkes von Gott." (S. 29.)

Schon dieser letzte, im Original fett gedruckte Satz
dürfte wohl zur Charakterisierung des in jenen reichshauptstädtischen
Spiritistenkreisen herrschenden Geistes vollauf
genügen, wenn auch die Unterzeichner des „Offenen Briefes"
vorsichtig genug sind, am Schluß zu erklären, daß ihre
Worte „weder für Herrn Dr. Egbert Müller gesprochen,
noch gegen meine Person gerichtet" seien. Wer gegen der-

*) Richtig übersetzt: ,Goldmund*! — Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0174