Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 183
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

183

zu ihm in die Kammer trete, hat er sein eisernes Rollbett
vom untersten Ende der Kammer herauf bis an's Fenster
gerollt und liegt und beobachtet den Himmel. ^Hast du
nichts am Himmel gesehen?" fragte er mich, und als ich
dies verneinte: „ So laufe einmal nach der Wache und frage
den Posten, ob der nichts gesehen/ Ich lief hin, der
Posten hatte aber nichts gesehen; welches ich meinem Herrn
meldete, der noch ebenso lag und den Himmel unverwandt
beobachtete. „Höre/ sagte er dann zu mir, „wir sind in
einem bedeutenden Moment; entweder wir haben in diesem
Augenblick ein Erdbeben, oder wir bekommen eins/ Und
nun mußte ich mich zu ihm aufs Bett setzen, und er demonstrierte
mir, aus welchen Merkmalen er das abnehme.1*
Eckermann fragte den Diener, ob er denn Goethen jenen
Ausspruch sogleich aufs Wort geglaubt habe. Ja, sagte er,
ich glaubte ihm aufs Wort; denn was er vorhersagte, war
immer richtig. Am nächsten Tage erzählte mein Herr seine
Beobachtungen bei Hofe, wobei eine Dame ihrer Nachbarin
ins Ohr flüsterte: „Höre! Goethe schwärmt!K Der Herzog
aber und die übrigen Männer glaubten an Goethe und es
wies sich auch bald aus, daß er recht gesehen; denn nach
einigen Wochen kam die Nachricht, daß in derselbigen
Nacht ein Teil von Messina durch ein Erdbeben zerstört
worden." O. W.-E.

b) Merkwürdige* Vorahnung des Unglücks
. Die Frau eines italienischen Obersten Ventura,
die am Sonnabend aus Messina in Rom eintraf, erzählte
(laut italienischen Tagesblättern) folgende merkwürdige Geschichte
von einer erfüllten Vorahnung. Sie sagte: „Am
Weihnachtstage waren mein Mann und ich in einem Hotel
in Benevento mit General Cotta und seiner Frau zusammen.
Wir standen im Begriff nach Messina zu reisen, aber der
General sagte zu mir: „„Haben Sie es nicht so eilig. Ich
habe das Gefühl, daß wir ein Erdbeben haben werden.
Mein Mann mußte aber gehen und wir gingen alle zusammen
nach der Eisenbahnstation von Benevento. Auf dem
Bahnsteig sagte General Cotta noch einmal zu mir: Meine
liebe Freundin, gehen Sie nicht. Meine Ahnungen täuschen
mich nie.** Wir gingen aber und waren am Montag in
Messina."

c) Magie der Zahlen? Da der Italiener sehr abergläubisch
und dem Lotto leidenschaftlieh ergeben ist, so
bringt er jede überraschende Erscheinung mit dem Lotto
zusammen. So hat er schon längst daran gedacht, seine
Phantasie, die ihm im Schlafe bunte Träume vorgaukelt,
auszubeuten zugunsten seines Lottospieles. Es gibt ein


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