Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 201
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Experimental-Untersuchungen über Phantome Lebender. 201

Versuchsperson hält, man die Bewegung fühlt, welche in
dem Phantom durch das Geräusch einer schlagenden Uhr
entsteht, die man sonst kaum hören würde. —

Nach dem Vorhergehenden kann man leicht verstehen,
daß jedes Geräusch, selbst der Platzwechsel eines Teilnehmers
oder die Einführung eines Unbekannten in das
Sitzungszimmer, eine größere oder kleinere Störung im Gefolge
hat. Nachfolgend ein Beispiel:

Ich experimentierte eines xVbends mit Mme. Francis
in Gegenwart der Herren Ed. Dubois und Francis. Ohne
Schwierigkeit erhielten wir ganz nach Willen Klopftöne auf
dem Tisch, den niemand berührte. In diesem Moment —
es war ungefähr 9l/o Uhr — läutet man an der Türe. Die
Versuchsperson wird unruhig und ich stelle fest, daß das
Phantom nicht mehr an dem Tische, an dem wir experimentierten
, steht und sich auch nicht in dem Fauteuil befindet
, welchen man für dasselbe links von der Versuchsperson
hingestellt hat. Ich frage letztere, wo sich das
Phantom befindet. „Es ist hinausgegangen/, sagt sie, „um
zu sehen, wer an der Türe läutet.'1 Ich frage, wer die
Person ist, welche uns um diese Zeit stört und ob man ihr
öffnen soll. „Es ist jemand, der Sie besuchen will; man
kann ihm öffnen/ antwortete sie. Ich ersuche Mr. Dubois,
den Besucher zu empfangen. Es ist Dr. X . . ., einer
meiner Freunde, der mii* ein Manuskript bringt. Da er der
Versuchsperson unbekannt war, führt man ihn so still wie
möglich in das Sitzungszimmer. Das Phantom ist zerrüttet
und die Person in einem Zustand großer Erschöpfung. Ich
beruhige sie und suche das Phantom zu verdichten. Als
mir dies genügend scheint, bitte ich dasselbe, an den Tisch
zu gehen und dort zweimal zu klopfen. Nach einiger Zeit
hört man in dem Tische Krachen und man hört zweimal,
dann dreimal nervös klopfen.

Die Versuchsperson ist erschöpft und die Gegenwart
des neuen Teilnehmers ist ihr sehr unangenehm. Eine
Krise fürchtend, wecke ich sie langsam, um sie dann von
neuem einzuschläfern und sie noch mehrere Male zu wecken.
Schließlich schien sie mir ziemlich erholt, wenn auch erschöpft
und ich entließ sie. Am nächsten Morgen war
Mme. Francois, wenn auch matt, doch ziemlich wohl; aber
am übernächsten Tage nahm die Erschöpfung wieder zu;
sie litt an heftigem Kopfweh, das mit Paroxysmen und
kurzen ßuhepausen zehn Tage anhielt. Mißvergnügt über
diesen Vorfall, dessen Wiederkehr sie fürchtete, kam sie
nicht mehr und ich verlor zu meinem größten Bedauern
eine meiner besten Versuchspersonen."


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