Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 209
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Kaindl: Eine Unterredung mit einem kurz vorher Verstorbenen. 209

und an dessen Befinden und Angelegenheiten er regen
Anteil nahm, in Fühlung geblieben zu sein.

Eines Tages, es war zu Beginn des Monates Mai 1907,
kam Herr P. in einem Straßenbahnwagen zufälligerweise
in die Nähe des Herrn H. zu sitzen und hatte mit ihm
eine Unterhaltung. Damals erwähnte Herr H., daß er sich
auf dem Wege zu seinem Arzt befinde, daß sein Gesundheitszustand
noch immer ein unbefriedigender sei und daß
er die Trambahn benütze, weil er zum Gehen zu entkräftet
sei. Auch sagte er, daß er befürchte, nie mehr für seinen
Beruf tauglich zu werden. Nach etwa einer Woche nun
hörte Herr F., daß sich der Zustand des bedauernswerten
Mannes bedeutend verschlimmert habe, da auch noch
Wassersucht hinzugekommen war. Wenige Tage hernach
am 16. Mai traf es sich, daß Herr P. in Bath einer Ausschuß
-Sitzung beiwohnen mußte.

Die gewöhnliche Zeit für diese Zusammenkünfte war
10 Uhr 30 Minuten vormittags, jedoch glaubte er, daß gerade
an diesem Morgen die hierfür anberaumte Zeit 10
Uhr vormittags gewesen sein kann, aber nicht früher. Auf
seinem Wege zum Sitzungszimmer hatte er den Fluss auf
der Midland-Brücke zu überschreiten und würde, falls die
Zusammenkunft um die gewöhnliche Zeit (d. i. 10 Uhr 30)
war, ungefähr um 10 Uhr 15 Min. auf der Brücke gewesen
-sein; war sie jedoch früher (10 Uhr vorm.), so würde er schon
um 9 Uhr 45 Minuten dort gewesen sein. Dieser Umstand
ist, wie wir sogleich sehen werden, von Wichtigkeit.

Während Herr P. über die Brücke ging, wurde er
iwie es schien) von Herrn H. angesprochen, der, so viel P.
sich entsinnen konnte, nichts Ungewöhnliches an sich trug,
nur daß er ihm eher etwas besser auszusehen schien, als
damals, aJs er ihn zuletzt gesehen hatte. Der Mann kam,
wie Herr P. ferner glaubt, auf ihr unlängst erfolgtes Zusammentreffen
im "Trambahnwagen und auf das Gespräch,
das sie dazumal miteinander führten, zurück, und daran
anknüpfend drückte er seine Besorgnis aus, was im Falle
seines Todes aus seinen Kindern werden würde. Es wurde
mir auch, als ich die Geschichte zuerst vernahm, von
Herrn P. selbst, jedoch nicht aus naheliegenden Gründen,
anvertraut, daß H. das Versprechen, sich deren Wohlfahrt
angelegen sein zu lassen, von ihm gefordert und erhalten
hatte. Hierauf ging der Mann seines Weges (dieser Umstand
ist wohl zu beachten) und Herr P. begab sich zur
Sitzung, verblieb dortselbst eine halbe bis eine Stunde
lang und kam nicht später als um 11 Uhr 30 Minuten
vormittags wieder in sein Geschäftslokal zurück.

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