Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 214
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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214 Psychische Studien XXXVI. Jahrg. 4. Heft. (April 1909.)

2lL Jahre nicht gesehen hatte. Die Beiden waren früher
sehr vertraut gewesen, hatten sieh zusammen in kummervollen
Stunden oft zu trösten gesucht, und Bücher, worunter
Drelincourtfs Werk über den Tod, miteinander gelesen
. Es pochte, die Bargrave öffnete; die Veal stand da
im Reiseanzug; es schlug soeben 12 Uhr mittags. Die
Bargrave wollte die Yeal umarmen, aber diese hielt die
Hand vor die Augen, gab Unwohlsein vor und schwankte
zurück. Sie teilte dann mit, daß sie auf einer Reise begriffen
sei und große Sehnsucht empfunden habe,
ihre Freundin noch einmal zu sprechen; daher
ihr Besuch. Nachdem sie sich in einen Lehnstuhl niedergelassen
, fand eine längere Unterredung statt; die Veal
bat um Verzeihung, daß sie die Bargrave vernachläßigt,
kam dann auf die Vergangenheit zu sprechen, namentlich
auf die Bücher, die sie zusammen gelesen, erwähnte das
Werk von Drelincourt, welches die deutlichsten Vorstellungen
über den Zustand nach dem Tode enthalte, sowie zweier
holländischer Schriften über den Tod etc. Sie suchte die
B. in ihrer Trübsal zu trösten und aufzurichten: „Wären",
sagte sie, „die Augen unseres Geistes so offen, wie unsere
leiblichen, so würden wir eine Menge höherer Wesen zu
unserem Schutze um uns versammelt sehen." . . „Seien sie
getrost in Ihren Leiden! Eine einzige Minute der künftigen
Seligkeit reicht hin, sie dafür zu entschädigen." Die
B. mußte gewiße Verse holen; die V. wollte sie aber vorgelesen
haben: wenn ich den Kopf niederhielte, würde ich
Kopfschmerz bekommen." Sie fuhr öfters mit der Hand
über das Gesicht und sprach lange so schön und lebhaft,
daß die B. ihre Worte nicht wieder zu geben vermochte.
Dann bat sie dieselbe, einen Brief an ihren Bruder zu
schreiben, damit er gewiße Aufträge erfülle, die der B.
sonderbar vorkamen; es sollten nämlich von ihrem in der
Heimat befindlichen Eigentume an einige Personen Ringe
und Geld verteilt werden. Da die V. wieder unwohl zu
werden schien, so setzte sich die B. ganz nahe vor sie hin,
um sie vor dem Sinken zu schützen. Dabei griff sie das
Kleid derselben an und lobte es; die Veal versetzte, es
sei ein neu gemachtes, von Flecken gereinigtes seidenes
Zeug. Sie fragte nun auch noch nach der Tochter der B.;
letztere veifügte sich zu einem Nachbar, um ihre Tochter
herbeizuholen. Bei der Rückkehr fand sie die Freundin
bereits auf der Straße, welche des Markttages wegen gerade
sehr belebt war; dieselbe äußerte, sie hätte zu eilen
und entfernte sich. Die B. sah sie noch um die Ecke
gehen. Es war jetzt 1 :)/4 Uhr nachmittags. Den Tag


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