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Kurze Notizen.
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natural) ist der Gegenstand des neuesten Werkes von
Frank Podinore, der bekanntlieh allen hierher gehörigen
Erscheinungen einen weitgehenden Zweifel entgegen bringt.
Interessant ist nun die vom Grafen Petrovo-Solovovo (in
den Proceed. S. P. R. LVI) daraus angeführte Stelle über
die neueren Versuche mit Eusapia Paladino: „ Man bleibt
doch nicht ohne Eindruck von der wissenschaftlichen Stellung
und der unverkennbaren xlufrichtigkeit der Beobachter.
Wenn sie uns auch nicht für ihre Uberzeugung gewinnen,
zwingen sie uns doch, mit unserm eignen Urteil zurückzuhalten
..... Sind die Dinge echt, so möchten wir wissen,
wie sie vor sich gehen; sind sie es nicht, — wie kommen
so viele kompetente Beobachter dazu, an ihre Echtheit zu
glauben?" — In Hinblick auf die angeblichen Mitteilungen
Verstorbener sagt Podmore: „Wer bei dem heutigen Stande
der Untersuchung den Beweis für die menschliche Unsterblichkeit
durch die Stärke — oder Schwäche — der vorliegenden
Tatsachen für erbracht erklärt, der tut wohl
seiner Sache nur Schaden. Wer aber deshalb, weil wir
gegenwärtig die wahre Bedeutung jenes unsichern „Scheins"
noch nicht feststellen können, die ganze Untersuchung als
verfehlt verurteilt, der darf gewiß nicht den Anspruch erheben
, er rede im Namen der Wissenschaft.* W—e.
/) Uber interessante Versuche mit der
Wünschelrute berichtet in den „Münchener Neuesten
Xaehriehten" .Nr. 111 vom 8. März er. der praktische Arzt
Pr. med. Eduard Aigner. Angeregt durch die Zeitungsberichte
über einen Vortrag des Landrats von Uslar in einer
Sitzung des „Deutschen Landwirtschaftsrates" im Herrenhause
zu Berlin in Anwesenheit des Deutschen Kaisers über
chn Thema: „Die Wasserversorgung in unseren Kolonien*,
sowie speziell durch einen Artikel des bekannten Professors
Dr. von Soxhlet in den „Münchner N. N.Ä vom 20. Febr.
entschloß sich Dr. A. dem Wesen dieses Phänomens durch
praktische Versuche nachzugehen, wobei ihm der Zufall
durch eine am 25. Februar erhaltene Zuschrift des Baumeisters
Adolf Müller von Jena über einen Bohrversuch
in Steudnitz bei Dornburg an der Bahnstrecke München-
Berlin zu Hilfe kam. Schon am 26. Februar suchte Dr.
A. den Baumeister Marschall jun. in Dorndorf bei Dornburg
in der Nähe von Jena, der jenen Versuch geleitet
hatte, in seiner Wohnung auf und ließ den erst 19 Jahre
alten Rutengänger Hugo Ring, einen nur 1,60 m großen
klüftigen ßauernburschen von heiterem Temperament,
herbeirufen. Er ging dann mit diesem Burschen, dessen
Augen verbunden wurden, zuerst in der Umgebung
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