Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 318
(PDF, 214 MB)
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818 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1909)

kalifornische Szenerie jener fernen Epoche mit Tieren ünd
Erdbeben, und aus einem Stückchen pompejanischen Mörtel
oder Marmor den Untergang dieser Stadt usw. bilderreich
geschaut und beschrieben. Wir wissen nicht, was also
durch ein „Medium" alles noch außerdem möglich ist; die
unbewußte Rückschau kann sich sogar zu Materialisationen
verdichten, ja es könnten schon vage Gedanken
dazu genügen, deren Objekte mehr oder minder zutreffend
mediumistisch darzustellen, wie auch die „Bewohner der
Atlantis* bei Miller solche Wesen zu sein scheinen *) Es ist
ja so Vieles von diesem untergegangenen Erdteil gefabelt
und in theosophischen Kreisen mit Eifer gelesen worden,
daß es als Bilder - Inventar sehr wohl durch die Medien,
die Yieles aus unbewußten Gedanken der Beisitzer wie
ein Schwamm aufsaugen, objektiv wiedererzeugt werden
kann. Ja es kann mehr oder minder richtig so geraten,
wie es einst tatsächlich war. Psychometrisch und telepathisch
können daher auch Dinge und Beziehungen aus
uns herausgelesen und mediumistisch rekonstruiert werden,
deren wir uns selber nicht mehr bewußt sind oder auch nie
genauer bewußt waren. Mancher fühlt ja oft entfernte
Vorfälle bei Verwandten oder guten Bekannten, wenn auch
unklar; er erfährt auch oft nie recht etwas Näheres davon
und ist doch mit diesen Dingen fernwirkend imprägniert.
Kommt er dann zu einem Medium oder auch zu einer
sensitiven Wahrsagerin, so stimmt Alles! Es ist nicht zu
ermessen, wie weit hierbei der Ä Animismus* gehen kann,
nnd wenn es außerdem eine solche Psyehometrie von irdisch
entkörperten Seelen her gibt, so wird sich oft doch schwer
beurteilen lassen, wo der Animismus aufhört und der Spiritismus
anfängt. Die Seherin von Prevorst hatte Verkehr
mit Geistern, die in ihrer Nähe gelebt hatten. Wie der
Ermordete im Tegeler Spukhause, dessen Skelett man 1906
fand, noch lange rumorte, weil seine Gedanken am Skelett
und am Ort der Tat intensiv hafteten, so kann er auch
durch Mediumismus erscheinen: ist dies aber dann als
Animismus oder als Spiritismus — diesen in dem
Sinne verstanden, daß das persönliche Bewußtsein des
Toten noch von allem weiß und fortdauert, — aufzufassen ?
Das wird sich kaum jemals mit Sicherheit entscheiden lassen.
Hinzugefügt sei hier noch die andere, jetzt vielerörterte Frage,
ob Miller wohl auch das riesenhafte Phantom dieses Pharao
nur vorgetäuscht hat. Ich glaube kaum! Aber dies hat mit
obigem Erklärungsversuch nichts zu tun. Albert Kniepf.

*) Vgl. „Psych. Stud.« Jan. 1907, S. 9 unten und März 1907, & 137/8
mit unserer Fußnote über „Mona, die Königin von Atlantis.* — Red.


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