Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 333
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Die Phantome der Toten. 333

unsere sorgenvolle Mienen sehend, fügte er hinzu: „Diese

liebe Kleine!..... Ich bin müde, ich will versuchen,

ein wenig zu schlafen/

Er schloss die Augen und schlief mit einem glücklichen
Lächeln ein; über sein Gesiebt verbreitete sich ein Ausdruck
des Friedens. Wir fürchteten, daß es sein letzter
Schlaf sei. Als er wieder erwachte, sah er ängstlich um
sich und sein Blick haftete im Leeren an der Stelle, wo
er vorher seine kleine Freundin gesehen hatte; dann
lächelte er und machte ein Zeichen der Befriedigung. Er
nannte sie wiederholt in den folgenden Stunden. „Sie
wird müde, auf mich zu warten/ sagte er einmal. Seinen
Geist verließ dieser Gedanke nicht mehr; er wußte, daß
eine große Veränderung auf ihn warte und die Gegenwart
Ninias schien ihm Mut einzuflößen. Er sprach
sanft und ruhig in der letzten Stunde mit uns und seine
letzten Worte waren: „Liebe kleine Ninia, liebe kleine
Freundin!« —

Interessant ist auch folgender Fall, weil er zu den
seltenen Beispielen zählt, wo das Phantom der Toten nicht
während der Agonie erscheint, sondern einige Stunden, ja
selbst einen Tag vor dem Tode des Betreffenden. Letzterer
war übrigens nicht einmal schwerkrank, sondern schien
völlig gesund zu sein. Auch ist zu bemerken, daß das
Phänomen infolge eines Versprechens erschien, welches dasselbe
Phantom in einer früheren Erscheinung gegeben
hatte. Man begreift leicht (? P.), daß der Tod jener Person
wohl auch durch den Einfluß von Autosuggestion in
der prophezeiten Stunde erfolgt sein kann.

„Es sind ungefähr 60 Jahre, daß Mme. Carleton in der
Grafschaft Leitrin starb. Sie und meine Mutter waren
intime Freundinnen. Einige Tage nach ihrem Tode erschien
sie im Traume meiner Mutter und sagte: „Du
wirst mich nur einmal noch im Traume sehen, und das
wird genau 24 Stunden vor deinem Tode sein." Im
März 1864 lebte meine Mutter in Dalkey mit meiner
Tochter und meinem Schwiegersohn, dem Dr. Lyon.
Noch am Abend des 2. März' war meine Mutter bei
bestem Humor; sie lachte und scherzte mit Mme. Lyon.
Diese Nacht oder vielmehr gegen Morgen hörte Dr.
Lyon Geräusch im Zimmer meiner Mutter; er weckte
seine Frau und sandte sie nachzusehen. Diese fand
meine Mutter halb außer Bett, mit allen Anzeichen des
Schreckens. Man brachte sie wieder zu Bett und gab
ihr eine Stärkung. Am Morgen schien sie gänzlich erholt
; sie nahm ihr Frühstück wie gewöhnlich zwar in


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