Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 344
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0348
344 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1909.)

dies eines der wichtigsten Dokumente in dieser Hinsieht,
die von der Gesellschaft veröffentlicht worden sind, obwohl
es die Einzelheiten der Protokolle nicht so genau wiedergibt
, wie dies wünschenswert wäre.

Die wichtige Tatsache, an die wir erinnern müssen,
ist, daß Mrs. Verrall nicht in Trance verfällt, sondern bei
normalem Bewußtsein bleibt, während sie automatisch
schreibt. Es ist ebenso wichtig, zu erwähnen, daß wir
nicht notwendig haben, eine spezielle Theorie zur Erklärung
der Phänomene, die sich in ihrer Gegenwart ereignen, aufzustellen
. Wir können Telepathie als eine angemessene
Erklärung, wenn wir sie vorziehen, annehmen, das ändert
die Ansicht nicht, die ich hier hinsichtlich der Einflüsse
auf die wiedergegebenen Botschaften in Betracht ziehe.
Es ist dem Anscheine nach gewiß, und es würde einer kaum
im Unrechte sein, wenn er sagen würde, daß es nachgewiesen
sei, daß supernormale Verknüpfung zwischen zwei
Gedächtnissen in den verschiedenen Fällen, die sich in
jenen Berichten präsentieren, uns begegne, mit wichtigen
Andeutungen von Mißlingen, wie solche höchst natürlich
bei Beispielen vorkommen, welche die Modifikation einer
von außen kommenden Information in sich einschließen.
Bei dem also, was ich von diesem lehrreichen Berichte von
subjektiven Einflüssen bei Botschaften zu berichten wünsche,
lasse ich die spiritistische Erklärung der Ereignisse beiseite
. Ich brauche nicht weiter zu gehen, als zur Annahme
von Telepathie zwischen Lebenden, um dem Supernormalen
in den Phänomenen gerecht zu werden. Was bei dem
Stoffe unzweifelhaft ist, das ist die Schwierigkeit, Botschaften
zu erhalten, ohne Trübung ihrer Integrität durch
die verschiedenen unterbewußten Agentien, welche jede
geistige Tätigkeit des normalen und des supraliminalen Bewußtseins
beeinflussen.

Mrs. Verrall ist eine Lehrerin der klassischen Sprachen,
und viele ihrer automatischen Schriften erscheinen griechisch
und lateinisch, auch dann, wenn die „Botschaft* auf Englisch
abgesandt wurde. Es scheint, daß ihre geistigen Gewohnheiten
, wie bei den anderen angeführten Beispielen, etwas
mit der Form zu tun haben, in welcher die Botschaften
erscheinen. Es liegt nichts daran, ob wir die Phänomene
telepathisch oder spiritistisch erklären; die letztere Hypothese
ist hier freilich nicht so plausibel, wie im Falle der
Mrs. Piper und in anderen. Wenn wir aber die Theorien
beiseite lassen, so ist klar, daß die Form des Ausdruckes
deutlich den Einfluss ihres eigenen Gedächtnisses aufweist,
was auch immer die ursprüngliche Quelle sein mag.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0348