Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 352
(PDF, 214 MB)
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352 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1909.)

Herr Akademiker Ritter will aber eine feierliche
Konstatierung des Faktums. Dafür wird er den Druck
dieser Aufsätze allein nicht anerkennen. — Man könnte
wohl fragen, wofür denn eigentlich diese feierliche Konstatierung
notwendig wäre? Für die Wissenschaft ist sie
es nicht; denn in selbiger fällt ja nach selbsteigener Behauptung
Bitter's durchaus kein Wort der Ungewißheit
mehr über das Faktum — *) und Wissenschaft erweitern,
begründen, ist ja Aufgabe der Akademie. — Für die Kompendien
sollte wohl der Druck des Ritter'schen Reiseberichtes
und seines Protokolls vollkommen hinreichen; denn
^\as immer für Feierlichkeiten hinzugetan würden, so ist es
denn doch dem Gefühle jedes Kompendienschreibers überlassen
, und muß es ja wohl bleiben, die Erscheinungen
auszuwählen, die er für die entscheidendsten, ausgezeichnetsten
, durchgreifendsten, hält, um sie als die Quintessenz
aller Phänomene in seinem Kompendium — keinem
symbolischen Buche! — in ein folgerichtiges, harmonisches,
organisches Ganzes zu verweben. Für die große Masse hat
zunächst nicht die Akademie zu sorgen, und hätte sie es,
so wäre durch das vorige auch die Pflicht gegen die große
Masse erfüllt, weil sie nur durch den Unterricht der Jugend
beraten wird, der wieder aus den Kompendien fließt.

Aber wir wollen diese feierliche Konstatierung als
wünschenswert annehmen. — Worin sollte sie wohl bestehen,
um ihrem Zwecke zu entsprechen? — Wie man nur mit
einigem Scheingrunde hoffen könne, die Gelehrten Europas
würden dem Faktum huldigen, sobald nur ein Protokoll
einer akademischen Kominilion, wie umsichtig sie immer
verfahren haben möge, abgedruckt und versendet sein würde,
begreife ich nicht. **) Der gründliche Naturforscher folgt
in Phänomenen, die nicht erst des Ehrlichmachens bedürfen,
keiner Autorität; wie sollte man hoffen können, daß ganze
auswärtige Akademien, überhaupt dit ganze gelehrte Kaste
Europas bei einem so Verschrieenen so gelehrig und gläubig
sein würde? Ich huldige der hohen Wichtigkeit, sobald sie
erwiesen ist (— also durch die Wirklichkeit des Beweises—).

*) Es war wohl nicht nötig, diesen auf der Hand liegenden
Irrtum Ritter's als Trumpf gegen ihn auszuspielen. Daß Ritter
selbst davon nicht überzeugt war, zeigt auch schon sein Bestreben,
eine Prüfung dieser Phänomene ä tout prix durchzudrücken.

**) Ich muß gestehen, ich verstehe nicht, warum die Akademie
die Feierlichkeit der Konstatierung so stark betont. Ritter
kommt es auf exakte Konstatierung an. Und einer solchen
werden die „Gelehrten Europas", wenn sie fehlerfrei ist, gewiß ihre
Beachtung nicht versagen. Autoritätenglauben hat doch damit nichts
i u tun!


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