Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 390
(PDF, 214 MB)
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390 Psychische Stadien. XXXVI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1909.)

der von anderen zugleich mit dem Sterbenden gesehenen
Erscheinung der Tatsache zugeschrieben werden kann, daß
letzterer als vermittelnder Agent einer halluzinatorischen
Gestalt gedient hat, welche sich in seinem Geiste erzeugt
hat. Diese Hypothese kann angewendet werden sowohl
für die Fälle, in welchen sich das Phänomen in Gegenwart
des Sterbenden bildet, als auch für jene Fälle, in welchen
es sich auf Entfernung hin erzeugt.

Unter diesen Fällen findet man solche, welche über
einen interessanten Umstand in relativer Ungewißheit lassen,
ob nämlich, wenn ein Sterbender und andere Personen das
Phantom eines Toten sehen, dies Sehen zu gleicher Zeit
oder nacheinander stattfindet. Im ersten Fall haben wir
ein normales telepathisches Phänomen. Der zweite Fall
wäre mitunter von hoher theoretischer Bedeutung. Leider
ist der Versuch, die Dinge durch eine streng wissenschaftliche
Untersuchung; zu scheiden, oftmals so schwierig;, daß
man nicht sehr ermutigt wird zu Untersuchungen diesfr' Art.
Um Eaum zu sparen, sei nur folgendes Beispiel angeführt
, das, wie die übrigen, den „Proceedings" entnommen
ist. Es wurde der Society f. P. R. von Mrs. B . mitgeteilt,
welche Mr. Podmore (Mitglied der Gesellschaft) gekannt
hat. Von dem Tode ihrer Mutter sprechend, erzählt sie
u. a. folgendes: „Meine jüngere Schwester, nun tot,
war an das Bett meiner Mutter gerufen worden und verließ
Devonshire, wo sie bei einer befreundeten Familie
weilte, um heimzueilen. Als sie in das Zimmer trat, stand
sie vor Schrecken wie gelähmt und rief, sie habe
das Phantom der „Patin* am Feuer sitzen sehen; das
war gewöhnlich der Platz unserer Mutter. Die Patin
war Ende 1852 gestorben. Sie war die Erzieherin unserer
Mutter, hatte bei ihr während der ganzen Zeit ihrer Ehe
gelebt, war Patin der ersten Tochter geworden und, als
unser Vater starb, tat sie alles Mögliche ihn uns zu ersetzen
, und so hielt sie es in edler Weise bis zum Tode.
Bei jenem Schrei eilte meine andere Schwester in das
Zimmer und überzeugte sich von dem, was sich ereignet
hatte; auch sie sah das Phantom genau in der Stellung.
Später sah man es neben dem Bette meiner Mutter und
dann saß es auf dem Bettrand selbst. Meine beiden
Schwestern und meine alte Dienerin sahen zugleich das
Phantom. Die Erscheinung war das sprechende Abbild
der Patin mit Ausnahme des grauen Kleides; denn wenn
ich mich recht erinnere, kleidete sie sich nur in Schwarz.
Auch meine Mutter bemerkte die Patin, und sich zu ihr
wendend, rief sie: „Marie!* (So hieß die Verstorbene.)*


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