Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 406
(PDF, 214 MB)
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406 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1909.)

«über solche Phänomene, wie wir sie diskutiert haben, nicht
tiefer nachdenken können, und dürften nebenbei zeigen, daß
die scheinbaren Unvereinbarkeiten in den verschiedenen
Hypothesen in Wirklichkeit keine solche sind, sondern vielmehr
durch die Konfusion der Einwirkung verschiedener
Faktoren erzeugt werden, die bei dem Mitteilungsprozeß
mitwirken. —

In dem vorliegenden Artikel sah ich mich veranlaßt,
mehr positiv über die spiritistische Theorie zu sprechen
und zu denken, als in meinen früheren Abhandlungen, in
welchen es mir vor allem auf die genaue Wiedergabe der
Tatsachen ankam. Ich hätte in der jetzigen Studie denselben
Weg eine eschlagen, wenn die Trivialität und die
Konfusion gbei <fen jenseitigen Botschaften auf irgend eine
vernünftige Weise, ohne die Anwendung der spiritistischen
Theorie zu versuchen, erklärt werden könnte. Ich habe
deshalb den spiritistischen Standpunkt als berechtigt zu
einem Test in seiner Anwendung auf die unzweifelhaft
echten Tatsachen angenommen, insbesondere auf solche Tatsachen
, welche den Skeptikern Anlaß zu sehr zuversichtlichen
Einwendungen zu geben pflegen. Ich bringe ihn als
nichts weiter denn eine „ Arbeitshypothesetf vor und werde
ihn unbedenklich alsbald verlassen, sobald eine bessere und
einfachere Hypothese aufgestellt werden kann, die sich auf
augenscheinliche Tatsachen stützt. Ich werde sie aber
andererseits nicht auf Geheiß eines „ipse dixit* [»der
Meister selbst hat gesprochen"], aufgeben, wenn einer flüchtig
über das, was sein mag, redet. Ich verlange zu wissen,
ob irgend ein augenscheinlicher Beweis dafür erbracht ist,
daß ein besonderes „mag sein* in Wirklichkeit einer Tatsache
entspricht. Da es sich um ein wissenschaftliches
Problem handelt, so muß hierbei jede Hypothese ihren einleuchtenden
Grund haben und die Skeptiker, die sich auf
Achtung und Zweifel stützen, sind geradeso verbunden,
einen Beweis zu liefern, wie die Vertreter der spiritistischen
Theorie. Alles, was ich noch zu bemerken wünsche, ist,
daß jede Theorie, die man vorbringt, in ihrer Unterstützung
einen zufriedenstellenden Beweis dafür erbringen muß, dal
sie die Sache mehr wahrscheinlich macht, als eine andere,
und ich bin nicht gesonnen, bei dieser oder einer anderen
Angelegenheit, die sich noch für ein wissenschaftliches Problem
ausgibt, auf a priori angenommene Möglichkeiten zu
horchen. Die hier erörterte Frage betrifft die beste Hypothese
im Lichte der Tatsachen, und wenn einmal eine
bessere als die spiritistische evident aufrecht erhalten
werden kann, so werde ich der erste sein, der sie annimmt.


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