Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 413
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Schallende Tritte an der Grenze einer andern Welt. 413

erleuchteten Zimmer, wo weder eine geheime Maschinerie,
noch irgend ein Trick ermöglicht ist, in Gesellschaft von
drei oder vier Freunden, alle aufmerksame Beobachter, um
einen runden, 80 bis 100 Pfund schweren Tisch; sämtliche
Hände liegen auf demselben. Plötzlich sieht und fühlt man,
daß der Tisch sich 8 bis 10 Zoll vom Boden hebt, während
einiger Sekunden frei schwebend in der Luft bleibt und
sich dann wieder ruhig zu Boden senkt. Nehmen wir an,
daß alle Teilnehmer in dieser Beobachtung übereinstimmen
und nur kleine Verschiedenheiten bezüglich der Anzahl
der Zolle vorhanden sind, um welche sich der Tisch gehoben
hat, vielleicht auch bezüglich der Zahl der Sekunden
seines Freischwebens in der Luft —, sollen die Zeugen einer
solchen scheinbaren Aufhebung des Gesetzes der Schwerkraft
glauben, daß sie durch ihre Sinne getäuscht worden sind?

Mr. Faraday sagt, daß, „wenn sie das nicht tun,
sie nicht nur unwissend sind bezüglich Bildung eines Ur-
teiles, sondern auch unwissend betreffs ihrer eigenen Ignoranz
.a Ein gebildetes Urteil weiß, so behauptet er, daß
„es unmöglich ist eine Kraft zu erschaffen.14 „Wenn wir
aber mit den Fingern einen schweren Tisch ohne Anstrengung
emporziehen können und dann wieder sinken
lassen, könnten wir einen Effekt erzielen, der gleich ist
seinem Gewicht — das hieße eine Kraft schaffen und dies
kann nicht sein." Seine Schlußfolgerung ist, daß Tische
sich niemals erheben. Das Ding ist unmöglich. Faraday
ist unter jenen, welche Arago „unklug44 nennt! Das ist
freilich eine bequeme Art kurzerhand aus einer Schwierigkeit
zu kommen. Aber die Tatsachen stehen im Widerspruch
damit Die Empfehlung Faraday's, ein gebildetes Urteil
walten zu lassen, trifft hier nicht mehr zu. Wenn dies gebildete
Urteil jene Beobachter nicht zu überzeugen imstande
ist, daß sie nicht sehen, was sie doch wirklich sehen und
daß sie nicht fühlen, was sie tatsächlich fühlen, dann wird
es sie sicher auch nicht überzeugen, wie Mr. Faraday meint,
daß das, was sich vor ihren Augen zugetragen hat, nicht
sein kann. Sie können sich nur fragen, ob das, was sie
sahen und fühlten, die Aufhebung eines Universalgesetzes,
wie es die Gravitation ist, bedeutet. Sie würden Unrecht
tun, zu behaupten, wie das Faraday will, daß sie mit den
Fingern einen schweren Tisch ohne Anstrengung gehoben
hätten. Sie werden richtig sagen, daß sie ihre Hände auf
den Tisch gelegt haben und der Tischsich gehoben
hat.

Wenn Faraday dennoch erwidert, daß der Tisch sich
nicht gehoben hat, dann gibt er eben ein prächtiges Beispiel


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