Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 416
(PDF, 214 MB)
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416 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 19ü9.)

wieder theatralisch darzustellen („ GeistertheaterK, wie G.
Fr. Daumer es nennt), bezw. ein an dem Orte begangenes
und unentdeckt gebliebenes Verbrechen oder einen verborgenen
Schatz mimistisch anzudeuten —, in solchen Fällen
die Gegenwart eines Mediums zu ermitteln, dann aus dem
dann und wann vorkommenden Umstände, daß, wenn auch
sämtliche Bewohner das Haus verlassen haben und andere
eingezogen sind, der Spuk in gleicherweise fortbesteht, während
die Ausgezogenen in ihrer neuen Wohnung vollständig verschont
bleiben, ferner aus den ganz unbegreiflichen mystischen
Stein würfen und Lichterscheinungen in einsamen,
menschenleeren Gegenden und schließlich aus den einschlägigen
Mitteilungen und Erklärungen, die in Sitzungen
medianisch erhalten werden, schließt Professor Cesare
Lombroso in seinem bemerkenswerten Aufsatze: Case
fantomatiehe*) (maisons hant^es), daß sogeartete Phänomene
das ausschließliche, ohne Verwendung einer menschlichen
Medianität zustande kommende Werk Verstorbener seien.

Seine Betrachtungen, die er durch viele Beispiele und
selbstgewonnene Erfahrungen illustriert, zusammenfassend,
sagt er daselbst: „Wenn es also Fälle gibt — meist von
kurzer Dauer —, in denen die Spukphänomene sich aus der
Wirkung medianischer Kräfte erklären lassen, so gibt es
auch sehr viele andere**), in denen diese Whkung fehlt
und ein autonomer Wille Verstorbener sich in
der deutlichsten Weise zu erkennen gibt; Fälle von langer,
oft jahrhundertlanger Dauer sind eben diese letzteren. Die
Spukhäuser liefern uns die ältesten, verbreitetsten und unbestreitbarsten
Beweise für den autonomen Einfluß und das
wissentliche und beharrliche Handeln der Verstorbenen/
„Es bleibt jedoch, fügt er bei. das schwierige Problem zu
lösen: Wie kann der Geist eines Verstorbenen ohne die
Hilfsmittel, die der Körper eines Lebenden ihm bietet, diese
seine Energie und zwar oft in hohem Grade entfalten?
Einige geben die sonderbare und wenig annehmbare Erklärung
, daß die Geister aus den Tieren und Pflanzen im
verödeten Hause den Stoff zur Inkarnation gewinnen und
zweimal wurde uns selbst auf Befragen diese Erklärung
von Medien im Trancezustand erteilt/

Eine medianische Wirkung auf große Entfernung hält
Lombroso für höchst unwahrscheinlich, da „die spiritistischen
Phänomene (womit wohl die in den Sitzungen hervortreten-

*) Abgedruckt in „Luee e Ombra" 1909, No. 1.
**) Lombroso schlägt für solche Spukhäuser die Benennung
„medianische Häuser" vor.


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